Demodexmilben (Demodikose) + ausführlicher Erfahrungsbericht

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Was ist die Demodexmilbe?

Demodikose bezeichnet eine starke Vermehrung von Haarbalgmilben und dadurch ausgelöste Symptome wie Fellausfall, Juckreiz oder Hautrötung.
Da sie, wie der Name schon sagt, in den tieferen Schichten der Haut und am Haarbalg sitzen, werden sie manchmal auch als Grabmilben (weil tief vergraben) bezeichnet.
Die vereinzelte Besiedelung ist bei Mensch wie Tier als natürlich zu betrachten, da viele harmlose Milben ebenso wie etliche Bakterienstämme zum normalen Aufbau der organischen und für Lebewesen wichtigen Flora gehören, die es ernsthaft krankmachenden Bakterienstämmen und Parasiten erschwert, sich einzunisten.
Primär ernähren sich Haarbalgmilben also von den Absonderungen der Hautdrüsen, ohne den Wirt weiter zu stören, wobei sie indirekt an der natürlichen Körperabwehr teilhaben.
Erst wenn die Balance der physiologischen Flora, zu der sie gehören, aus dem Gleichgewicht gerät, haben sie die Chance, sich ungewöhnlich stark zu vermehren. Ebenso wie an sich harmlose Keime, die den Körper natürlicherweise besiedeln in solchen Fällen zum Problem werden. Das heißt, ohne sich zu verändern, sondern nur ihrer Menge nach lösen sie dann über ihre nun gehäuft in der Haut auftretenden Exkremente plötzlich Juckreiz – und in der Folge oftmals, nicht immer, Fellverlust aus.
Auslöser eines dauerhaften und somit Probleme verursachenden Überschusses ist ein nachhaltig geschwächtes Immunsystem – für welches es wiederum viele Ursachenherde gibt.

Umgang mit einem Nachweis von Haarbalgmilben (ohne Symptome einer Erkrankung):
Abgestorbene Haarbalgmilben werden an die Hautoberfläche transportiert, landen so im Fell des Hamsters und werden von ihm durch Putzen abgestreift. Somit fein säuberlich entsorgt. Auch lebende Milben gelangen – immer nur kurzfristig, z.B. um sich zu paaren – an die Hautoberfläche und somit ins Fell. Hier liegt der Grund dafür, warum TÄ manchmal auch ohne tiefes Geschrabsel Haarbalgmilben nachweisen können. Der Hamster war in dem Fall einfach nicht frisch oder nur nachlässig geputzt..
Ebenso kann er beim Putzen solche Milben, tot oder lebendig, verschlucken. Die gelangen dann über den Kot aus dem Körper. Es handelt sich hier also um eine Entsorgung auf natürlichem Weg und nicht etwa um einen Befall des Darms mit Milben, denn diese haben im Darm keine Überlebenschance.

Ein positiver Nachweis von Demodex (im Fell, der tiefen Hautschicht, im Kot) kann also eine reine Zufallsdiagnose sein und muss nicht zwingend eine Erkrankung, sprich Bildung im Übermaß bedeuten. Auch das tiefe Geschrabsel sagt allein dadurch, dass vereinzelt Demodexmilben gefunden wurde nichts aus. Trifft man aufgrund einer Testung eine ganze Kolonie an, spricht das für eine erhebliche Vermehrung.
Zudem: Ein Fell, in dem die Haare noch fest sitzen, verliert beim testweisen Ausrupfen eine eventuell anhaftende Haarbalgmilbe schon auf dem Weg durch die straffe Hautschicht nach außen. Bei einer durch übermäßige Vermehrung schon vorgeschädigte Haut hingegen lassen sich Haare büschelweise mit Leichtigkeit entnehmen. Durch den geringen Widerstand, den die Haut noch leistet, bleiben etliche Milben an den entnommen Haarwurzeln hängen. Allein das überaus leichte Auszupfen von Fellbüscheln spricht also für einen ernsten Befall, der die Erkrankung, eine Demodikose, ausgelöst hat.

Wie kommt es zum Ausbruch einer Demodikose?

Was begünstigt diese Vermehrung der Milben, in deren Folge erst von einer Demodex-Erkrankung, der sogenannten Demodikose gesprochen werden kann?
Nachweislich ein erschlafftes Immunsystem. Weshalb Demodex oft als Begleiterscheinung einer Krankheit (Primärkrankheit) als sogenannte Sekundärkrankheit auftritt. Oder einfach im hohen Alter, wenn das Immunsystem nicht mehr firm genug funktioniert.

Und wie immer, kann auch ordentlich Negativ-Stress zu einer Immundepression (= Immunsuppression), also Lahmlegung des Immunsystems und somit zu einer schädlichen Vermehrung führen.

Je vorübergehender dieser Stress ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Immunsystem wieder soweit erstarkt, dass es von selbst ein neues Gleichgewicht herstellt und die pathologische Vermehrung damit zurückschlägt.
Eine chemische Behandlung, die das Immunsystem auch zu verarbeiten hat und es schwächen kann, könnte also ein Schuss nach hinten sein, solange der Hamster überhaupt noch keine Symptome zeigt.

Warum treten manchmal Symptome auf und dann wiederum nicht?

Das liegt zum einen natürlich an der Stärke der Vermehrung. Zum anderen auch an der individuellen Reaktion, die man sich wie die bei Mückenstichen vorstellen kann, denn die Reaktionen werden kaum durch die Milben selbst ausgelöst, sondern vor allem durch die Reizstoffe ihrer Exkremente – und auf die reagiert jeder unterschiedlich. Wie bei Mückenstichen (hier nicht der Stich selbst sondern das damit eingebrachte Sekret) kratzt sich der eine halbtot, während der andere schlapp mit den Achseln zuckt.
So reagieren auch Hamster auf die Ausscheidungen der Milben ganz unterschiedlich – den einen juckt es fürchterlich – der andere spürt dies nur unterschwellig oder nur dann, wenn weitere Auslöser wie Schwitzen oder Ärger/Unsicherheit ihn gerade für eine erhöhte Empfindsamkeit sensibilisieren.

Auch der Grad des Fellverlustes – und ob er überhaupt auftritt, hängt neben der Stärke der Vermehrung mit der individuellen Disposition zusammen.

Werden Milben also nur vereinzelt nachgewiesen werden, besteht in der Regel kein weiterer Grund zur Sorge.

Umgekehrt kann ein Hamster aber allergisch auf einen auch minimalen Kontakt mit den Ausscheidungen der Haarbalgmilbe reagieren. In dem Fall leidet er unter heftigem Juckreiz, manchmal auch unter Haarausfall und lokalen Entzündungszeichen. Solch eine Überreaktion ist absolut behandlungswürdig, auch wenn in dem Fall kaum oder sogar gar keine Milben nachgewiesen werden können. Schafft ein Antiallergikum keine Abhilfe, kann auch hier das engmaschige Spotten helfen.

Wurden Haarbalgmilben in Massen entdeckt, gilt es neben der nötigen Behandlung (falls der Hamster unter Juckreiz und oder Fellverlust leidet) zu beachten, ob dahinter eine dauerhafte Schwächung stecken könnte, weil z. B eine Grunderkrankung vorliegt, auf die man durch den Milbenbefund frühzeitig stößt und die sich eventuell abstellen lässt.

Auch Stressfaktoren wie etwa ungewollte Verpaarung oder andere unzulängliche Haltungsbedingungen sind spätestens bei einem solchen Vorkommen abszustellen.

Lässt sich eine starke Vermehrung feststellen, unter der der Hamster aber völlig symptomlos bleibt, sollte man ihn gut beobachten und direkt bei Auftreten der Symptome (vermehrter Juckreiz und / oder Fellverlust / Hautreaktion) dazu übergehen, durch Spotten Linderung zu verschaffen. Da das Spotten die Milbenkolonien niemals zu vernichten vermag, sondern sie immer nur eindämmen wird – also quasi das Versagen des Immunsystems in diesem Punkt kompensiert, läuft dies auf eine Dauerbehandlung hinaus (die für den geplagten Hamster allerdings ein himmlisches Geschenk darstellt). Sehr selten kann das Immunsystem eines Tages wieder erholt übernehmen, weil die Sekundärerkrankung behoben werden konnte – solch ein Erfolg wurde bislang nur sehr selten verzeichnet, kam aber schon vor.

Bei einem Hamster aus schlechten Verhältnissen z.B. kann man darauf hoffen, dass eine nachgewiesene starke Vermehrung ohne Symptome parallel zu seiner gebesserten Haltung – und somit dem Abbau seines Negativstresses rückläufig ist. In diesem Fall könnte eine chemische Behandlung sogar regelrecht kontraproduktiv sein.
Das Auftreten von Juckreiz allerdings,worunter das Tier beträchtlich leidet, gebietet ein sofortiges Handeln nach konsequentem Muster.
Auch bei bereits in Mitleidenschaft gezogener Haut bessert sich die Lage ohne Behandlung nicht mehr, sondern wird sich höchstwahrscheinlich verschlimmern.

Symptome Demodikose:
– lichtes Fell, Haarausfall
– Schuppenbildung
– Hautrötungen
– Krustenbildung

-lokalisierte Form: Haarausfall ist auf einen bestimmten Körperbereich wie Rücken, Ohren oder Backenbereich begrenzt.
-generalisierte Form: Ausbruch am ganzen Körper.

Behandlungsmöglichkeiten:
Zunächst sollte der Tierarzt einen Tesaabklatsch von den kahlen, geröteten oder geschuppten Stellen nehmen.
Da die Milben zum Vermehren an die Körperoberfläche kommen, hat man eventuell Glück, bereits dann ein paar Milben zu finden.
Ist dies nicht der Fall, kann er ein paar Haare ausrupfen und unter dem Mikroskop anschauen, weil Milben und Eier am Haarbalg sitzen. Wenn man damit nichts findet, erfolgt entweder ein tiefes Hautgeschabsel oder eine Kotprobe.
Letztere macht weniger Stress fürs Tier und sollte daher dem Geschabsel vorgezogen werden.

Die Behandlung verläuft in drei Schritten:
1. Präparat zur Stärkung des Immunsystems
2. Spot-on
3. Zusatzmittel zum Schutz für Leber und Nieren, da Spot Ons diese Organe belasten

Oft muss der Hamster ein Leben lang behandelt werden, da es durch Immunsuppression immer wieder zu Ausbrüchen kommt.
Bei einem akuten Ausbruch muss engmaschig behandelt werden, bei Abklingen der Symptome können die Behandlungsabstände erweitert werden.
Der genaue Behandlungsplan ist sehr individuell auf den Hamster abgestimmt.

Sonstiges:
– keine Gehegereinigung notwendig, diese würde das Tier nur stressen und zu einer Verschlimmerung der Symptomatik führen
– Übertragung auf einen anderen Hamster ist nur über direkten Hautkontakt möglich, im Umgang mit den Tieren reicht es allgemeine Hygiene einzuhalten (Hände waschen)
– kann nicht auf andere Tierarten übertragen werden, da die Milbe wirtsspezifisch ist
– eine Pilzinfektion ist als Sekundärerkrankung möglich

Erfahrungsbericht
Da ich einen 2,5 Jahre alten Demodexhybriden hatte, möchte ich gern zu Demodikose bei Hamstern meine Erfahrungen und Recherchen weitergeben. Leider findet man in Hamsterforen und auch bei Tierärzten nach wie vor falsche Informationen, die entgegen den wissenschaftlichen Erkenntnissen sind. Darüber hinaus fehlen häufig Erfahrungswerte, die einen guten Umgang mit einem an Demodikose leidenden Tier ermöglichen. Die sehr unterschiedlichen und zum Teil falschen Informationen haben mich damals in Panik versetzt, aber auch zu unnötigen Käfigreinigungen sowie vielen offenen Fragen geführt.
Ich werde bewusst keine Dosierungsanleitung geben, da ich kein Tierarzt bin. Auch möchte ich keine allgemeinen Dosierungsanleitungen zu Medikamenten geben, die im Einzelfall und je nach Hamsterart unterschiedlich eingestellt werden müssen. Dennoch würde ich mit diesem Bericht gern dazu beitragen, die Halter von Demodexhamstern zu ermutigen, dass ein mit Medikamenten gut eingestelltes Tier sehr alt werden kann und viele Sorgen unnötig werden, wenn man sich mit der Thematik befasst.

Welche Diagnoseformen werden eingesetzt?
Es reicht für eine gute Diagnose nicht aus, den Hamster rein optisch zu beurteilen.1) Der TA sollte als erstes einen Tesabklatsch von den kahlen, geröteten oder geschuppten Stellen nehmen. Da die Milben ja zum Vermehren an die Körperoberfläche kommen, hat man evtl. Glück, bereits dann ein paar Milben zu finden.

2) In einem zweiten Schritt sollte der TA ein paar Haare ausrupfen und unter dem Mikroskop anschauen, weil Milben und Eier am Haarbalg sitzen.

Wenn man damit nichts findet, erfolgt Schritt 3, entweder ein Hautgeschabsel oder eine Kotprobe. Letztere macht weniger Stress fürs Tier und sollte daher dem Geschabsel vorgezogen werden.

3) Der TA muss ein tiefes Hautgeschabsel nehmen, um den Befall in Form von Milben und Eiern am Haarbalg erkennen zu können. Das Hautgeschabsel an der Hautoberfläche reicht nicht aus, weil Demodex normalerweise nicht an oder auf der Hautoberfläche sitzt, sondern in der tieferen Hautschicht. Trotz negativen Hautgeschabsels kann es sein, dass ein Demodexausbruch vorliegt, aber in der untersuchten Stelle ist kein Demodex zu finden. Dann muss zeitversetzt oder an anderer Stelle ein neues Geschabsel vorgenommen werden.

Anmerkung
Nachdem mein Hybride in den 2,5 Jahren zweimal positiv getestet wurde und immer innerhalb von zwei Tagen auf das Spot On positiv reagierte, sprich Haarwachstum, die gerötete Haut wurde wieder blass, haben wir auf weitere Geschabsel im Folgeverlauf verzichtet. Zwei weitere Geschabsel waren trotz derselben Symptomatik negativ, obwohl das Tier auf das Spot On positiv reagierte.

Nach neueren Erkenntnissen kann man Eier und Tiere über den Kot nachweisen. Bei einzelnen Eiern ist keine Behandlung nötig, bei nachgewiesenermaßen vielen Eiern und Tieren im Kot und sichtbaren Symptomen, sollte der Hamster unbedingt behandelt werden. Man sollte von fünf bis sieben Tagen Kotproben sammeln und beim TA untersuchen lassen. Ob das Tier als behandlungsbedürftig erscheint, soll der TA entscheiden.

Behandlung beim Hamster
Ein Demodexhamster muss in dreierlei Richtung behandelt werden. Ganz wichtig sind die Stärkung des Immunsystems und natürlich die Eingrenzung des Milbenbefalls durch ein Spot On-Präparat. Da das Spot On-Mittel Leber und Nieren belastet, sollte darüber hinaus etwas zum Schutz der Organe verabreicht werden.

1. Stärkung Immunsystem
Auch wenn der TA nur ein Spot On gibt, bitte immer nach Möglichkeiten zur Stärkung des Immunsystems fragen. Bei einem starken Ausbruch spritzen die TA das Antimilbenmittel, weil es so schneller wirkt. Sie kombinieren es oft mit einem Vitaminpräparat oder Catosal (hierzu später mehr), damit das Immunsystem unterstützt wird.

Auswahl an Mitteln zur Stärkung des Immunsystems:

  • Echinacea (Heel, Ampullen ohne Alkohol): 1ml ins Trinkwasser oder den Brei gegeben
  • Bioserin (beim TA): Dosierung in Absprache mit TA
  • Catosal (beim TA): Dosierung in Absprache mit TA
  • Vitacombex (TA oder Zoofachhandel): 1 Tropfen pro Tag
  • BirdBeneBac(TA): als Kur beim Jahreszeitenwechsel, eine Woche jeden Tag eine Erbsengröße
  • Vitamin B12 mit Depotwirkung (beim TA): 1 Tropfen alle drei Tage

Anmerkung
Es gibt sicher noch weitere immunsystemsteigernde Mittel, ich habe nur eine Auswahl genannt, die bei meinem Hybriden sehr gut funktioniert haben. Auch wenn ich sonst sehr auf diabetikergeeignete Ernährung achte, habe ich den Milchzucker als Träger der homöopathischen Mittel und auch in schlimmen Phasen Vitacombex gegeben, da es in erster Linie darum ging, dass das Tier zu Kräften kommt und wieder fit wird. Da Hamster einen sehr schnellen Stoffwechsel haben, dauerte dies jedoch nie länger als eine Woche an.

BirdBeneBac habe ich bei Temperaturwechsel im Zimmer, welche durch die Jahreszeiten bedingt waren, gegeben. Alternativ eignen sich auch ähnliche probiotische Mittel. Grund hierfür war dass der Demodexausbruch bei höheren Zimmertemperaturen stärker war und bei Temperaturen im Winter um die 18 Grad weniger intensiv.

Zum Catosal möchte ich anmerken, dass es zwar grundsätzlich gut wirkt, aber der darin enthaltene Phosphor die Haut austrocknet und das Mittel laut TA die Leber mit belastet. Die trockene Haut ist gerade bei Demodex problematisch, weil es schneller zu zusätzlichem Pilz kommen kann und sie deutlich empfindlicher reagiert. Und auch die zusätzliche Leberbelastung spielt insbesondere bei einer lebenslangen Spot On Behandlung eine wichtige Rolle.

2. Spot On (beim TA nach der kleinstmöglichen Dosierung nachfragen)

  • Advocate
  • Dectomax
  • Stronghold (für Hunde und Katzen bis 2,5kg)

Anmerkung
Da nicht jeder Hamster gleich gut auf ein Spot On-Präparat reagiert, muss im Falle einer ausbleibenden Verbesserung von Haut und beginnendem Fellwachstum bereits nach maximal vier Tagen darüber nachgedacht werden, das Medikament zu wechseln. Der Einsatz des neuen Präparats erfolgt dann in Absprache mit dem Tierarzt an dem Tag, an dem das alte Spot On erneut gegeben werden sollte. Die Festlegung auf vier Tage erfolgte mit Hinblick auf den sehr schnellen Stoffwechsel bei Nagern sowie der Wirksamkeit der Spot On Präparate. Nach meiner Erfahrung sieht die Haut nach spätestens zwei Tagen deutlich besser aus und das Fell beginnt ab spätestens Tag drei wieder zu wachsen.

Die Dosierung muss mit dem Tierarzt abgesprochen werden, daher gebe ich hier an dieser Stelle keine Dosierungsanweisung!!! Ich halte auch nichts von der Empfehlung eines Tropfens, da ein Tropfen sehr unterschiedlich groß sein kann und Milben Spot Ons starke Medikamente sind, wo es auf eine präzise Dosierung ankommt.

Grundsätzlich gilt aber: In Akutsituationen wird die Dosis erhöht gegeben, in der Nachbehandlung soweit abgesenkt, wie der Hamster beschwerdefrei bleibt. Dieses Vorgehen ist etwas mühselig und man muss leider ausprobieren, aber da eine dauerhafte Dosierung ebenfalls individuell unterschiedlich ist, gibt es keine andere Lösung.

3. Zusatzmittel für Leber und Nieren
Wie bereits erwähnt, führen Milben Spot Ons zu einer Belastung der Leber und der Nieren. Daher sollte man zum Schutz dieser Organe etwas zusätzlich geben. Auch hier bitte ausschließlich in Absprache mit dem TA.  Homöopatische Mittel sollten grundsätzlich nie als Tropfen auf Alkoholbasis gegeben werden.

Organschutz

  • Vitamin B12 gespritzt
  • Mariendistel-Öl

Wie lange dauert eine Behandlung bei Demodex?
Bei der lokalisierten Demodikose gibt es zwei Formen, die spontane und die iatrogene Demodikose. Bei jungen Tieren erfolgt häufig in der Pubertät ein einmaliger Ausbruch von Demodex, der anschließend nicht wiederkommt. Er wird als spontane Demodikose bezeichnet. In diesem Fall reicht eine einmalige Behandlung aus. Die zweite Form, die iatrogene Demodikose, ist dauerhaft und wiederkehrend, beschränkt sich aber auf bestimmte Hautbereiche. Hierbei, wie auch bei der generalisierten Demodikose, muss in der Regel lebenslang behandelt werden. Die meisten Tierärzte beschränken sich bei Hamstern auf ein dreimaliges Spotten in der Hoffnung, alle Milben in allen Entwicklungsstadien zu erreichen. Dies ist aus Erfahrung nicht der Fall, da es nach einem individuell unterschiedlichem Zeitraum erneut zu einem Ausbruch kommt, da, trotz mehrfachen Spottens, nicht alle Milben in den verschiedenen Stadien durch das Spot On absterben.

Da die Zeiträume variieren, muss optisch ermittelt werden, wenn das Tier auf das Spot On Mittel positiv reagiert und eindeutig auf Demodex hin diagnostiziert ist, wann es wieder Zeit ist für einen erneuten Spotvorgang. Als Indikatoren dienen der Fellausfall und eine gerötete Haut. Gut eingestellte Tiere haben so gut wie keine Symptome und können ein hohes Alter erreichen!Je nach Spot On-Wirkdauer sollte das Mittel so lange in engen Zeitintervallen gegeben werden, bis keine Symptome mehr vorhanden sind. Dann versucht man in Schritten von zwei Tagen die Spot On-Gabe zu verlängern. Ein Beispiel:

Ausbruch: enge Behandlung nach Wirkdauer des Spot On

keine Symptome mehr vorhanden: immer zwei Tage verlängern und beobachten, ob die Abstände des Spottens ausreichen oder sich wieder Symptome einstellen. Daher wären die Abstände bei 10 Tagen, 12 Tagen, 14 Tagen usw. Mit diesem Vorgehen kann man Abstände von drei Monaten erreichen und mehr.

Anmerkung
Mein Hybride Heisi hatte eine iatrogene Demodikose, die sich durch gerötete Haut und Fellausfall hinter den Ohren auszeichnete. Erst im hohen Alter kamen manchmal auch Krusten hinzu, weil sich Demodexmilben bei alten Tieren stärker vermehren. In Absprache wurde der Zeitraum zwischen zwei Spotvorgängen verkürzt, da die Ausbrüche bei Heisi stärker wurden.

Einige wichtige Hinweise
1. Muss ich das Gehege bei Demodexbefall reinigen?
Nein, da Demodex immobil sind und sich fast ausschließlich im Körper des Tieres befinden. Das macht keinen Sinn. Lediglich das Nistmaterial sollte nach dem Spotten gewechselt werden. Die Reinigung stresst den Hamster sehr und führt zu einer zusätzlichen Belastung des Immunsystems.

2. Kann ich über meine Hände einen anderen Hamster anstecken, nachdem ich Kontakt mit meinem Demodexhamster hatte?
Im Normalfall nicht, da es nur bei direktem Körperkontakt zwischen zwei Tieren und nur zur Zeit der Milbenvermehrung zu einer Übertragung kommen kann. Dennoch habe ich mir immer die Hände mit Seife gewaschen. Das beruhigt die eigenen Nerven.

3. Kann man einen gesunden Hamster und einen Demodexhamster in einem Auslauf laufen lassen?
Theoretisch ja, da es nur bei direktem Kontakt zur Übertragung kommen kann. Auf Holzboden und ohne Wirt sterben Demodexmilben ab. Wenn man jedoch vorsichtig sein will, macht man es nicht.

4. Gefährde ich meinen Hamster, wenn ich ihn im selben Zimmer wie einen Demodexhamster stehen habe?
Nein, die Übertragung erfolgt ausschließlich durch direkten Kontakt, nicht aber durch die Luft. Demodex sind ohne Wirt äußerst immobil und sterben ab. Sie können sich nicht wie die Ratten- oder Vogelmilbe fortbewegen.

5. Kann ich meinem Demodexhamster über Frischfutter etwas Gutes tun?
Ja, je mehr und abwechslungsreicher Frischfutter gegeben wird, desto besser ist es auch fürs Immunsystem.

6. Kann ich mich oder andere Tiere (keine Hamster) anstecken, wenn ich einen Demodexhamster habe?
Nein, da Demodex artspezifisch ist. Ich empfehle trotzdem bei Säuglingen und Kleinkindern keinen direkten Kontakt mit dem Tier und Händewaschen.

7. Muss ich bei einem alten Hamster mit Demodikose etwas beachten?
Ja, da erfahrungsgemäß das Immunsystem nicht mehr so fit ist, kommt es wieder häufiger zu einem Ausbruch. Mit hoher Wahrscheinlichkeit sind die Spotabstände zu verkürzen. Auch sollte gerade bei einem alten Tier das Immunsystem noch mehr gestärkt werden, da Pilz als Sekundärerkrankung hinzukommen kann.

8. Warum hat mein Hamster nur im Sommer Demodexausbrüche?
Es gibt einen engen Zusammenhang zwischen Raumklima und Milbenausbrüchen. Besonders im Sommer, bei Temperaturen über 24 Grad gibt es einige Hamster, die nur dann einen Ausbruch haben und ansonsten symptomfrei sind. Das hängt damit zusammen, dass Hitze für das Immunsystem anstrengend ist und es daher möglicherweise schlechter arbeitet, weshalb ein Ausbruch erfolgt und weil eine hohe Umgebungstemperatur die Voraussetzungen für eine starke Vermehrung fördern wie Wärme und Feuchtigkeitsbildung. Daher sollte ein Demodexhamster im Sommer möglichst in einem Raum stehen, der kühl bleibt.

9. Hat mein Hamster Demodex oder Pilz?
Die Symptome bei Pilz und Demodex sind fast identisch. Sie unterscheiden sich nur durch die Beschaffenheit der Schuppen. Daher muss man bei einer Diagnose immer abklären, welche der beiden Krankheiten vorliegt oder ob sie auch in Kombination auftreten. Hierzu eignet sich zum Nachweis von Pilz die Woodsche Lampe oder eine Pilzkultur. Da auch Pilz in Folge eines schlechten Immunsystems entsteht, treten beide Krankheiten durchaus häufig zusammen auf. Beides muss behandelt werden. Hierbei greift der TA wegen der Stärke des Spot Ons in der Regel auf ein Antipilzmittel, welches auf die Haut aufzutragen ist. Man sollte bei einer Kombibehandlung möglichst kein Pilzmittel in Tablettenform verabreichen, da sie deutlich stärker sind als die Salben und Sprühmittel.

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