Der "Detolf-Virus" grassiert - Vorsicht, Ansteckungsgefahr!

  • :pfeifen: Neulich bin ich hier über einen weiteren Beitrag zum beliebten Thema "Detolf" gestolpert, der mich zu einigen Überlegungen inspiriert hat, die ich - da ich sie zurzeit nicht umsetzen kann - hier zumindest als Anregungen an andere Bastelfreaks weitergeben möchte.


    Vorweg aber noch die Bemerkung, dass ich wirklich begeistert davon bin, dass sich mit dem "Detolf" auch ohne nennenswerte bastlerische Vorkenntnisse ein geräumiges Hamster-Terra für erstaunlich wenig Geld herstellen lässt, in dem man die Vitrine einfach "auf den Rücken" legt und dabei nur dafür sorgen muss, dass die als Boden dienende Glas-Rückwand nicht durchhängt. Außerdem muss eine - am besten zweiteilige - (Gitter-)Abdeckung zu Belüftungszwecken hergestellt (oder in Auftrag gegeben :D ) werden; Glastür und Einlegeböden des "Detolf" bleiben also bei diesem Konzept übrig. Dazu gibt es hier im Forum, wie gesagt, ja schon einige schöne Beispiele.


    "Erkenne die Möglichkeiten"


    Getreu dieses Wahlspruches des Möbelhauses fallen mir als Bastler, der auch größere Projekte nicht scheut, aber noch ganz andere Ausbauvarianten ein. Allein schon die Tatsache, dass man für schlappe 40,- EUR sage und schreibe 4 große Scheiben bruchsicheren Glases bekommt, lässt das Bastlerherz höher schlagen! 8o


    Heutzutage gibt es zwar Anbieter im Internet, die es sogar dem Privatmann ermöglichen, Sicherheitsglas, das nicht zugeschnitten werden kann, sondern nach Maß gefertigt werden muss, als Einzelstück zu bestellen; das ist zwar noch nicht einmal unverschämt teuer, aber es kommen ja dann auch noch Versandkosten hinzu. Bei den großen Glasscheiben des "Detolf" lohnt es sich also allemal, darüber nachzudenken, wie sich das eine oder andere schöne Hamstergehege "drumherum" bauen lässt.


    Bei der bereits erwähnten Einfach-Variante (auf den Rücken gelegtes "Detolf" ohne Tür) stören ich persönlich folgende Details:
    - die "Leitergestelle" im Innenraum vor den Glasscheiben (ursprünglich zur Auflage der Glasböden), die offenbar auch im liegenden Zustand benötigt werden, um das Ganze zusammenzuhalten;
    - die relativ geringe Länge der kurzen Seite der Grundfläche von nur gut 40cm ; 50-60cm wären natürlich besser!


    Da die Bodenplatte nicht zwingend aus Glas bestehen muss, ließe sich diese relativ leicht durch einen beschichteten Spanplattenzuschnitt mit größerer Tiefenausdehnung ersetzen; die Seitenteile links und rechts müssen dabei natürlich ebenfalls durch passende Zuschnitte ersetzt werden. Seitenteile und Bodenplatte werden zusammengeschraubt, und für die Glasscheiben werden rechts und links Führungsprofile ("E-Profil", Terrarienzubehör) mit Sanitärsilikon aufgeklebt (vielleicht sogar besser in der nicht benötigten hinteren Nut aufschrauben). Achtung: bei der Länge des Bodenplattenzuschnittes ein paar mm Platz für die Auflageflächen der vertikalen Führungsleisten zugeben, sonst passen hinterher die Glasscheiben nicht rein!


    Um zu verhindern, dass der U-förmige Aufbau aus Boden- und Seitenplatten mit der Zeit oben V-förmig auseinander geht, kann man die Seitenteile oben z.B. vorne und hinten noch durch Alu-Leisten verbinden. Die Glas-Rückwand kann man gut zur Anbringung eines Hintergrund-Panoramabildes nutzen - man kann sie aber ebensogut auch durch eine beschichtete Spanplatte ersetzen; diese wird dann mit Boden- und Seitenteilen verschraubt und sorgt damit alleine schon für die Stabilität der ganzen Konstruktion. Mit diesem Ansatz ließen sich aus einer einzigen "Detolf"-Vitrine 4 Hamstergehege bauen... (Aber Achtung: bei einer solchen Massenproduktion unbedingt die abweichenden Maße der rückwärtigen Glasplatte und der Glastür berücksichtigen!).


    Streuschutz: ich persönlich hätte keine Probleme damit, dass bei diesem Kontruktionsprinzip auf einen Streuschutz verzichtet wird. Eine etwa 1,60m lange, durchgehende Frontscheibe wird man in der Praxis sowieso nicht zur Gehegereinigung rausnehmen wollen (zur Erinnerung: mit 'nem Glasschneider in zwei 80cm-Schiebetüren verwandeln geht leider nicht!). Bei der Aufstellung des Geheges (nicht zu hoch!) sollte man also berücksichtigen, dass die Reinigungsmaßnahmen - genau wie bei einem kompletten Glas-Aqua - immer von oben erfolgen müssen. Die ansonsten nicht zu gebrauchenden Glas-Einlegeböden könnte man evtl. zu einer Streuschutz-ähnlichen, frontseitigen Einfassung eines Tiefbuddel-Bereiches im Inneren des Geheges verwenden!


    Andere Möglichkeit: Wenn man Rückwand und Seitenteile - beispielweise - 15cm höher macht und die Frontseite auf eine ebenfalls 15cm hohe Blende (Spanplattenzuschnitt) stellt, erhält man unterhalb der Scheibe eine Einstreuwanne.


    (Fortsetzung folgt)

  • Jetzt beginnt der noch viel spekulativere Teil dieser Betrachtung; in einigermaßen absehbarer Zeit dürfte in unserem Haushalt das Zimmer, das eine Zeitlang als Auslaufzimmer gedient hat, wieder frei werden; spätestens dann, wenn unser Jüngster sein Studium beenden und Hotel Mama Adieu sagen wird.


    Während unser Gästezimmer im ausgebauten Dachgeschoss (gegenwärtiges Auslaufzimmer) nicht zur Dauer-Unterbringung eines oder gar mehrerer Hamster taugt (starke Aufheizung im Sommer, trotz sehr guter Dämmung), würde sich der dann frei werdende Raum hervorragend als Tierzimmer eignen, wobei Cocos Gehege wahrscheinlich seinen jetzigen Platz im Erdgeschoss beibehalten würde.


    Eine (kurze) Wand des potenziellen Tierzimmers würde sich zur Gehegeaufstellung besonders gut eignen. Da ich - trotz diverser leuchtender Vorbilder hier im Forum - immer noch skeptisch bin, wie eine Mehrfach-Haltung mit "Auslauf-Timesharing", speziell im Hinblick auf solch "betreuungsintensive" Hamster vom Kaliber Coco, in der Praxis funktionieren soll, würde ich zur Gewährung einer möglichst großen Bewegungsfreiheit innerhalb des Geheges eine Ausdehnung der Geheges auf die gesamte zur Verfügung stehende Wandbreite in Erwägung ziehen: diese beträgt knapp 3,10 m!


    Auf den ersten Blick ist das leider etwas zuwenig, um zwei "Detolf"-Scheiben nebeneinander anzuordnen. Aber: hintereinander in einer über die gesamte Breite gehenden E-Profilschiene versetzt, wie zwei Schiebetüren, könnte man die Breite beliebig anpassen! Dabei gehe ich jedoch nicht davon aus, dass Glasscheiben, die auf 1.60m Länge bleischwer in einer Führungsnut liegen, sich noch halbwegs bewegen lassen; echte Schiebetüren wird es dabei also wohl nicht geben können. Dafür könnte dann aber auch auf eine obere Führungsschiene evtl. ganz verzichtet werden; als Ausgleich müsste jedoch am "offenen" Ende beider Scheiben ein "Böckchen" auf die untere Führungsschiene geschraubt werden, um zu verhindern, dass die Scheibe doch irgendwie aus ihrer einzigen (rechten oder linken) vertikalen Führung rutschen und herauskippen können.


    Ausgehend von einer Gehegerückwand aus Spanplatte statt aus Glas, wären damit 2 der 4 "Defolf"-Scheiben verplant. Wäre es u.U. zu bewerkstelligen, zwei solcher Gehege übereinander anzuordnen? Jetzt wird es erst richtig spannend, hier fangen die Probleme an!


    Wenn das untere Gehege dieselbe Deckelkonstruktion wie das obere haben würde, müsste man viel "Kopffreiheit" zwischen beiden einplanen, um die regelmäßigen Reinigungsarbeiten halbwegs reibungslos hinbekommen zu können; das untere Gehege müsste praktisch auf dem Boden stehen, das obere wäre dabei u.U. noch zu hoch angeordnet, um es vernünftig säubern zu können. So kommt das irgendwie nicht in Frage. Das untere Gehege kann man aber auch nicht unmittelbar unter dem oberen Gehege anordnen, da ja auch für eine ausreichende Luftzufuhr gesorgt werden muss. Zumindest wäre wohl ein 20cm hoher Lufteinlass, der über die ganze Breite geht und
    mit Kaninchendraht gesichert ist, erforderlich. Aber wie dann reinigen?


    Außerdem wirft das Ganze ein Stabilitätsproblem auf: das obere Gehege müsste praktisch "freitragend" über die ganze Breite gehen, ohne in der Mitte nennenswert durchzuhängen. Es darf nicht auf dem unteren Gehege aufliegen, anders scheint das Problem nicht lösbar. Dies scheint jedoch zumindest theoretisch durchaus machbar zu sein: Die Tragekonstruktion für die obere Ebene könnte komplett z.B. aus stabilen Vierkanthölzern bestehen, die direkt in die Zimmerwände gedübelt werden (rechts, link, hinten). Lediglich auf der Vorderkante und vielleicht längs der Mittelachse der Grundfläche wären querverlaufende Vierkanthölzer erforderlich, auf denen das Gehege aufliegen kann. Diese müssten nicht unbedingt freitragend sein, sie könnten durch die bekannten Tragarm-Regalsysteme aus Metall unterstützt werden, deren Schienen an der rückwärtigen Zimmerwand zu befestigen wären. Dabei gehe ich mal davon aus, dass die kurze Seite der Grundfläche 50cm beträgt. Bei einer Länge von 3m wären das also satte 1,5qm Grundfläche (die man natürlich auch durch eine Trennwand in der Mitte in zwei 0,75qm-Gehege aufteilen könnte).


    Und das untere Gehege? Das bereits erwähnte Lüftungsgitter könnte an der Tragekonstrukton des oberen Geheges (abnehmbar) befestigt werden. Evtl. auch an der Rückseite Lüftungsmöglichkeite für das untere Gehege vorsehen, also hinter den Gehegen mindestens 5cm Platz zur Wand lassen.


    Das untere Gehege müsste man einfach nur ein gutes Stück hervorziehen können, um es gut reinigen zu können. Zu diesem Zweck könnte es auf eine niedrige Unterkonstruktion gesetzt werden, die an mehreren Punkten mit Rollen versehen ist und einfach über den Boden gezogen werden kann. Ggf. wäre in der Unterkonstruktion noch Platz für (niedrige) Fächer, in denen allerlei "Hamsterzubehör" abgelegt werden kann. Solange der Rand des oberen Geheges auf einer Höhe von 110-115cm liegt, kann ein nicht allzu klein geratener Mensch das Gehege noch bequem säubern.


    Ein Detail-Problem, das dadurch entsteht, dass das "Detolf" zwar über identische Seitenwände verfügt, die Maße von Rückwand und Tür jedoch unterschiedlich sind, dürfte keine allzugroßen Schwierigkeiten bereiten. Von der Länge her wäre das bei dieser Konstruktion mit leicht versetzten Scheiben sowieso egal, und der Spalt durch die in der Höhe etwas kleinere Scheibe lässt sich mit Sicherheit leicht durch eine kleine Blende (Aluwinkel am Deckel o.ä.) schließen.

  • Lieber Benno,


    ich muß gestehen, ich finde diese Ausführungen schon sehr gelungen :thumbup: . Bin mal gespannt wann der erste Umbau dieser Art im Forum auftaucht und wie es dann ausschaut mit Theorie und Praxis. Freue mich darauf. Ich finde die Idee immer toll, einem Hamster soviel Platz wie möglich zu bieten.


    Ein Hamsterzimmer hätte ich auch gerne, allerdings müsste ich dafür eines meiner Mädels an die Luft setzen ;) (sie haben schon angekündigt nicht so schnell ausziehen zu wollen/können) oder einen kompletten Dachbodenausbau finanzieren. Ich glaube da spielt NG nicht mit.

    Liebe Grüße von Gudrun,


    Ahan :hamsterzwinkern: Pooh :hamstergrins: und Antony :hamsterdrehen:

    und schon einigen süßen Fellnasen im Herzen.

  • Hey Benno!


    Also wenn ich nicht wüsste, zu welchen Wundern du imstande bist, wenn es um Gehegebastelei geht, dann würde mir jetzt der Mund offen stehen :D
    klingt nach einem ziemlichen Mammutprojekt!
    Als Detolv-Besitzerin möchte ich dich aber noch auf eine winzige Kleinigkeit hinweisen.
    Das Detolv ist nicht nur wahnsinnig schmal, sondern leider auch nicht besonders Tief. Für Zwerge sind 38cm Gehegehöhe vielleicht ausreichend, aber bei einem Mittelahmster kriegt man schier die Kriese wenn man sich ans Einrichten macht. Allein das WW passt nur auf eine Hanfmatte, ohne (!) Streu, da sonst der Deckel nicht mehr schließen würde.
    Wenn du dich also wirklich irgendwann in ferner Zukunft ans Werk machen solltest, dann würde ich dir dazu raten deinen letzten Ansatz aus dem ersten Beitrag weiter zu verfolgen um eine Gehegehöhe zu erreichen mit der man arbeiten kann ;)


    Ich bin sehr, sehr gespannt wie (und wann, und ob) es hier weitergeht :thumbsup:

    Liebe Grüße
    Jana mit Lana (+ Eddie, Monty , Balu und NG-Puschel Nepomuk im Herzen)



    Tiere und kleine Kinder sind der Spiegel der Natur... (Epikur von Samos)


  • Danke für den Hinweis! Die geringe Einrichtungshöhe war mir aber schon klar. Ich finde es aber (noch!) überhaupt nicht tragisch, dass man z.B. ein "stufiges" Gelände gestalten muss, um an dem einen Ende dann einen flachen Bereich mit Hanfmatte für das Laufrad zu haben.


    Das tiefliegende Laufrad-Areal könnte man evtl. sogar mit einem kleinen "Mäuerchen" vom umgebenden Streu-Bereich abgrenzen (sozusagen das umgedrehte Etagen-Prinzip; klappt zumindest solange, bis der kleine Schaufelbagger mit Ohren in Aktion tritt....)


    Zum Ausgleich kann man ja in die Breite gehen und am anderen Ende einen Tiefstreu-Bereich vorsehen, und das Häuschen irgendwo in der Mitte platzieren.

  • Vermutlich braucht man einfach ein bisschen mehr Phantasie als ich sie habe ;)
    Die Variante "stufig" erfordert hier nämlich leider die Geduld eines Zen-Gärtners, der breit ist jeden Tag wieder die Einstreu an ihren angestammten Platz zu harken :rolleyes:
    Ich jedenfalls bin heilfroh wenn mein Action-Eddie (siehe Avatar) nächste Woche vom Detolv in seinen neuen EB umzieht und dann sowohl 60cm Tiefe als auch 50cm Höhe hat :whistling:

    Liebe Grüße
    Jana mit Lana (+ Eddie, Monty , Balu und NG-Puschel Nepomuk im Herzen)



    Tiere und kleine Kinder sind der Spiegel der Natur... (Epikur von Samos)


  • ich hab bei meinem detolf so ne art aufbau aus volierendraht im deckel gemacht um das laufrad problem zu lösen (hab ja auch einen MH)
    ich zeig mal einfach ein bild, das ist glaub ich einfacher zu verstehen :D

    Liebe Grüße von Mango :htongue:, den Meeri-Jungs, den zwei Wauwaus :hund::hund: und Lou


    Ich bin eins mit dem Universum. Ich bin der Keks. Ich muss den Keks nicht essen.

  • Jana:

    Ich jedenfalls bin heilfroh wenn mein Action-Eddie (siehe Avatar) nächste Woche vom Detolv in seinen neuen EB umzieht und dann sowohl 60cm Tiefe als auch 50cm Höhe hat


    Das kann ich allerdings gut verstehen. Trotzdem - Action-Eddie find' ich voll gut! Bei sowas (Avatar!) muss man natülich besonders tief einstreuen... :biggrins:


    lou: :thumbsup:

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!