Am vergangenen Wochenende erreichte uns ein Notruf eines Tierschutzvereins in Sachsen-Anhalt.
Bei einer Wohnungsräumung wurden von der Räumungsfirma 10 Goldhamster entdeckt, die dort zurückgelassen wurden.
Erste Bilder der völlig verdreckten Käfige ließen böse Vorahnungen aufkommen, wie es den Hamstern dort ergangen sein mag.
Da die Hamster nicht nach Geschlechtern getrennt waren, sind alle Weibchen auch noch potentiell trächtig.
Es war also schnelles Handeln nötig.
Kurzerhand wurde eine Mitfahrgelegenheit organisiert und drei unserer Pflegestellen erklärten sich bereit, die Hamster nachts am Düsseldorfer Hauptbahnhof entgegen zu nehmen.
Nach einiger Wartezeit kamen die Hamster an, noch auf dem Parkplatz eine kurze Bestandsaufnahme: Die Hamster waren alle in keinem guten Zustand, alle wirkten eingefallen, hatten schlechtes Fell, kahle Stellen, furchtbar viele Bisswunden, teilweise Augenverletzungen.
Sie wurden schnell auf die Pflegestellen in Marl, Frechen und Brühl verteilt, sollten erstmal ankommen und sich von den Strapazen erholen.
Am nächsten Tag und bei Tageslicht konnte man dann das ganze Ausmaß dieser grausamen Verwahrlosung erkennen. Die meisten Hamster müssen medizinisch behandelt werden, an eine Vermittlung ist zunächst gar nicht zu denken.
Dieses Weibchen hat starken Fellverlust noch ungeklärter Ursache. Einige Tests werden hoffentlich bald Ergebnisse liefern, damit gezielt behandelt werden kann.
Dieses Männchen hat einige Bisswunden und schwere Verletzungen im Gesicht.
Bei diesem Weibchen zeigte sich beim Utraschall, dass die Gebärmutter voller Blut ist. Sie wird nun engmaschig medizinisch betreut.
Zwei Hamster haben dicke Abszesse.
Diesem Männchen fehlt ein Auge.
Einige Hamster haben schwere Bißverletzungen
Tierquälerei in diesem Ausmaß lässt uns fassungslos zurück und man fragt sich, wie Menschen sowas einfach geschehen lassen können.
Nun versuchen wir zu retten, was noch zur retten ist.
Alle Hamster sollen nun zur Ruhe kommen, bekommen die dringend benötigte medizinische Behandlung, reichlich gutes Futter und vor allem viel Zeit alles zu verarbeiten.
Man sagt „die Zeit heilt alle Wunden“ und wir hoffen, dass die Kleinen sich langsam körperlich und auch seelisch erholen werden.
Wer uns bei den Kosten für diesen erneuten schlimmen Notfall unterstützen möchtet, kann gerne über unser Spendenportal spenden:
http://www.hamsterhilfe-nrw.de/?page_id=1806
Gerne auch über PayPal, aber dann bitte an "Geld an Freunde versenden" verwenden, weil sonst von euren Spenden hohe Gebühren abgezogen werden: paypal@hamsterhilfe-nrw.de
Danke im Namen der 10 verwahrlosten, kranken Hamster aus Halle