Ausbacken von Materialien wie z.B. Kapokschote, Kork u.s.w.

  • Weil es immer und immer wieder passiert, möchte ich hier einmal darauf hinweisen, dass man nicht nur Einrichtungsgegenstände wie Kork vor Einbringen in das Gehege ausbacken sollte, sondern auch Dinge wie gerade auch die Kapokschote.


    Man erspart sich damit jede Menge Ärger, weil die Gefahr der Milbeneinschleppung wirklich erheblich ist.


    Immer wieder liest man von KGs, die diese Erfahrung machen müssen, was sie kosten- und zeitintensiv teuer zu stehen kommt :pinch:


    Bei 100°C eine Stunde lang ausgebacken ist man schon auf der sicheren Seite.




    Auch Fressbares wie Darikolben, Hirsebüschel u.s.w. sollte man lieber nicht einfach einbringen, sondern zuvor mindestens 3 Tage lang einfrieren!




    Liebe Mods - vielleicht sollte man den Hinweis auch anpinnen? Anfängern ist das ja noch weniger klar als selbst zum Teil schon recht versierten Haltern.

    Liebe Grüße

    Eva

  • Ich möchte mal aus gegebenem Anlass die Info beisteuern, die ich bei meiner Milbenbekämpfungsrecherche bekommen habe: dass man nämlich Ausbacken ganz klar den Vorzug geben sollte vor Einfrieren.


    Beim Backen werden sämtliche Entwicklungsstadien der Parasiten (Eier, Larven und erwachsene Tiere) abgetötet. Beim Einfrieren sterben nur die gerade lebenden Tiere ab. Die Eier können Temperaturen von ca. -20 Grad, wie sie in unseren handelsüblichen Gefrierschränken erreicht werden, mühelos monatelang überstehen. Erst ab -80 Grad über mehrere Wochen ist auch die Brut in den Eiern abgestorben.


    Grüßle
    Anja

    :kerze1: Für immer in meinem Herzen: Fine (Dsungarin), Sheela, Malya, Nalin, Yumi, Tuuli, Fiete und Poncho (Robos), Miss Sherlock und Käpt'n Migues (Hybriden)

  • @Guppi : :kuss:


    Beim Backen werden sämtliche Entwicklungsstadien der Parasiten (Eier, Larven und erwachsene Tiere) abgetötet. Beim Einfrieren sterben nur die gerade lebenden Tiere ab. Die Eier können Temperaturen von ca. -20 Grad, wie sie in unseren handelsüblichen Gefrierschränken erreicht werden, mühelos monatelang überstehen. Erst ab -80 Grad über mehrere Wochen ist auch die Brut in den Eiern abgestorben.

    ... und jetzt auch in deinem Fall, Anja, geht der spezialisierte Kammerjäger ja mit einer Temperatur von 60 Grad vor.
    Habe ich auch schon öfter gelesen, dass Milben und Darmparasiten samt Eiern und sämtlichen Nymphenstadien bei 60 Grad innerhalb weniger Minuten abgetötet sind.
    Kann mir vorstellen, dass die in Foren allgemein empfohlenen 100 Grad / 1 Std. schon sehr hochgegriffen sind. Sicher ist sicher ;) Und manche Backöfen heizen ja auch nicht so optimal auf - da ist ein Puffer bei Gradzahl und Zeit sicher nicht verkehrt.


    Speziell bei Hirsekolben und Büscheln möchte man die Nährstoffe aber natürlich auch nicht auslaugen.
    Wäre ja eine Überlegung wert, diese bei eingestellten 60-70 Grad 20 Minuten auszubacken statt einzufrieren :gruebel: .
    Könntest du da vielleicht speziell nach fragen, Anja, wenn der Profi bei dir angerückt kommt :?:


    Diese Infos hier transferiere ich mit deinem Einverständnis jetzt mal aus deinem Geschichtenthread "Gestatten, Miss Sherlock" - könnte vielen helfen, die es dann doch "erwischt" hat:


    Liebe Grüße

    Eva

  • Ich ergänze noch mal, was mir so in Erinnerung geblieben ist, als der Außendienstler von der Schädlingsfirma hier war.


    Alles, was lebt, enthält Eiweiß. Eiweißmoleküle zerfallen ab einer Temperatur von 55 Grad - Fachbegriff hier ist: sie denaturieren. Um sicher zu gehen, nimmt man 60 Grad, und diese Temperatur muss wirklich im Kern der befallenen Gegenstände auch über einen gewissen Zeitraum herrschen. Manche der Dinge, die wir für die Hamster verwenden und ausbacken, leiten die Wärme sehr schlecht (z.B. Korkröhren, Äste und Weinreben). Um dort im Kern auf 60 Grad zu kommen, muss man den Ofen höher einstellen - daher die 100 Grad, von denen man oft liest, und auch die Zeitdauer verlängern, weil es halt länger dauert, bis es im Kern so warm geworden ist.


    Für die Thermische Entwesung wird ein spezieller Heizofen im Zimmer aufgestellen. Mittels Temperaturfühlern wird die Temperatur in den Zimmerecken gemessen, dort müssen die 60 Grad erreicht werden. Direkt am Ofen ist es noch ein gutes Stück wärmer. Die Hitze wird dann über 24 Stunden aufrecht erhalten, um sicher zu gehen. Danach wird der Raum langsam abgekühlt.


    Wegen der Erhitzung des Futters werde ich nachfragen, sobald die Sache hier vor Ort läuft. Das interessiert mich selbst auch, denn auch über diese Sachen könnte man sich ja was einschleppen. Ebenso frage ich mich auch, wie das mit Heu und Streu ist. Beim Heu habe ich ebenfalls bereits gehört, dass sich Leute was eingeschleppt haben. Wie ist das mit Streu ? Hat da jemand Infos drüber ?


    Grüßle
    Anja

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  • Wie ist das mit Streu ? Heu?

    Mit Heu schleppt man sich leicht was ein. Streu ist eher selten, aber auch möglich. Die verpackte Holzstreu ist eigentlich sicher.


    Ich halte seit zig Jahren Hamster und hatte glücklicherweise noch keinen Milbenfall. Heu nutze ich nicht (Allergie) und backe soweit alles aus (Futtermittel friere ich bisher ein).
    An Streu hatte ich früher immer Chipsi classic, nun seit Jahren Allspan classic. Beides fest verpackt. Ich achte drauf, dass die Folien keine Risse aufweisen - auch bei meiner eigenen Lagerung dann.


    Bei eingepackten Futtermitteln steht manchmal: Unter Schutzatmosphäre verpackt. Dann sind sie Stickstoffbehandelt (harmlos begast) und man braucht sich eigentlich keine Sorgen zu machen.


    Bei allem anderen hat bisher Einfrieren gereicht (Die Milben können sich ja nicht in schützende Materialie zurückziehen, sondern sind dem Frost im Tiefkühlfach voll ausgeliefert. Darauf habe ich bisher einfach gesetzt. Keine Ahnung, ob das nur Glück war?
    Kolben würde ich ev. auch ausbacken bei 60 Grad dann. Auch da ja nach ein paar Minuten schon keine zur Außentemperatur abweichende "Kerntemperatur".


    Die Hauptmischung aber werde ich weiterhin keinesfalls ausbacken. Da wäre der Vitaminverlust sicher unerfreulich.

    Liebe Grüße

    Eva

  • Ich halte seid über 10 Jahren Tiere die Heu zwingend benötigen (Degus, Kaninchen). Ich hab mir in all den Jahren noch nie Milben eingeschleppt, weder durch Heu noch durch sonst was. Heu einfrieren kommt für mich nicht infrage, wäre aufgrund der Menge die wir so benötige auch nicht möglich :D
    Man sollte sich da einfach auch nicht verrückt machen :)

    Liebe Grüße, Melle

  • Oh das würde ich dir nicht empfehlen. Und noch weniger wenn es von Dehner ist. ich würde es wenigstens Einfrieren. Ich packe immer noch einen extra Gefrierbeutel drum und lasse es mehrere Tage im Froster. 100% sicher ist das wohl auch nicht..Deshalb versuche ich immer so zu bestellen das es 14 Tage im Froster bleibt. Aber manchmal geht es halt nur 2 bis 3 Tage. Erhitzen im Backofen wäre natürlich besser. Solange die Kolben nicht darunter leiden. Müsste man halt genau wissen ob das geht. Wie lange! Und ob wirklich 100 oder 60 Crad.

  • Habe ich das jetzt richtig mitgelesen und verstanden das man Hirsekolben,Darikolben ect. im Backofen erhitzen kann? Oder hab ich das jetzt falsch verstanden?

    ... war eine Überlegung von mir. Anja klärt das dann noch ab, wenn der Fachmann bei ihr vor Ort ist.



    Den der Flachs und Hirsekolben kommen bei mir bis jetzt auch direkt zum Hamster. (habe das von Dehner)

    ... bei Flachs und Hirse habe ich zwar noch nie konkret von einem Befall gehört (immer ist die Ursache ja auch nicht klar), aber bei Dari-Kolben z.B. weiß ich defintiv von mehreren Usern, dass die sich damit die rote Vogelmilbe gefangen haben.
    In allen Fällen, die mir bekannt sind, waren es allerdings lose Kolben.


    Die verpackten von JR z.B. sind unter Schutzatmosphäre (wie oben schon erwähnt) begast verpackt. Da kann ein Befall angeblich ausgeschlossen werden. Ich persönlich friere aber auch solche Sachen prinzipiell weg.



    Ja, ich denke auch, bei Heu muss man einfach Augen zu und durch. Aber ich weiß definitiv von Befällen durch Heu.
    Könnte mir vorstellen, dass es da ev. auch auf die Abpackung ankommt. Ob das vorab begast wurde. Oder zumindest untersucht.
    Und dann ist die Lagerung auch nicht uninteressant.
    Habe manchmal das Gefühl, dass gerade in Zooläden mit Tierhaltung kontaminierte Ware herausgeht. Wenn Vögel oder Nager befallen eintreffen, verbreitet sich das natürlich - und gerade auch Heuverpackungen sind ja mit Luftlöchern versehen ...
    Da ist der Kauf in Läden ohne Tierhaltung bestimmt auch sicherer. Denke ich mir so ...

    Liebe Grüße

    Eva

  • Hallo Eva,ah ok! Dachte neben Milben auch an Lebensmittelmotten bei Hirse und Flachs. Also sind die sachen von JR dann vermutlich alle begast verpackt. Allerdings gibt es da gerade in den Sommermonaten immer wieder Verpackungen wo Motten drinne sind. Auch wenn es nicht in Zooläden gekauft wurde. Ich hatte schon öfters lose Dari Kolben bestellt bei FP
    Weil die einfach toll aussehen und gern gefressen wurden. Flachs hatte ich dort ebenfalls schon lose bestellt. Aber wenn das von JR etwas sicherer ist würde ich auf die Dari Kolben zurückgreifen. Ja in den Froster kommt hier auch alles. Auch Blüten,Spitzwegerich ect. Wenn ich schon mal Sand brauche und ich gucke in den Zooläden wirken die sachen oft extrem alt,und gerade dort wo Lebendtierverkauf ist treffe ich gerade im Sommer regelmäßig auf Motten. Deshalb bestelle ich alles in den onlinie shops. Natürlich gibt es da auch im Sommer immer mal wieder und fast überall mal ein Problem. Trotzdem fühle ich mich da wohler und unterstütze das nicht so mit den Zooläden. Und hier geht alles sofort in den Froster. Da halte ich es wie du. Kann nur nicht alles 3 Wochen einfrieren.

  • Kann nur nicht alles 3 Wochen einfrieren.

    ich friere nur 3 Tage ein. Ja klar, um Futtermotten geht es dabei auch. Aber die sind ja relativ harmlos im Vergleich zu Rattenmilben oder Roter Vogelmilbe. Vermutlich würden die allerdings 3 Tage Frost überleben ?(

    Liebe Grüße

    Eva

  • Es stimmt schon, man sollte sich nicht verrückt machen, aber da ich die Viecher jetzt doch hier im Hause habe und sehe, was das kostet, sie wieder los zu werden, denke ich, dass es ein verhältnismäßig geringer Aufwand ist, Einrichtungsgegenstände, Kapokschoten und anderes mal eben kurz auszubacken.
    Das Einfrieren ist ja - wie bereits gesagt - eine Sache, die eigentlich wenig bringt. Wenn es euch beruhigt, tut es, aber es ist egal, ob man etwas 3 Tage, 3 Wochen oder 3 Monate einfriert, die Eier überleben das, also ist überhaupt nichts gewonnen damit.


    Sobald ich wieder Kontakt zu der Schädlingsfirma habe, frage ich wegen Ausbacken von Körnerzeugs, Hirse, Dari-Kolben usw. Außerdem werde ich eine Probe mit in den Backofen legen, wenn ich das nächste Mal Korkröhren ausbacke, dann seh ich ja, ob es funktioniert oder ob ich da Popcorn produziere. ;)

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  • Hallöchen zusammen


    Gibts hier schon Neuigkeiten bzgl. dem Ausbacken von Futtermitteln?


    Ich bin gerade am neu Einrichten und hab so viel neues Zeugs, da frag ich mich, was ich alles ausbacken soll. Kapokschoten, Kork und auch das Heu werde ich ausbacken. Aber backt ihr auch den Sand aus? und da ist dann eben noch all das Futterzeugs...


    Liebe Grüsse
    Ronja

  • Hallo Ronja,
    die Schädlingsfirma hat sich noch nicht wieder gemeldet. Da ich selbst eine Weile mit fiebriger Erkältung flach lag, habe ich nicht weiter nachgehakt und auch erst dieses Wochenende mit dem Ausbacken des Kleinkrams wieder angefangen.
    Futtermittel habe ich noch nicht ausprobiert, aber Heurollen und Grasnester lassen sich ausbacken. In der kommenden Woche mache ich noch den Rest Hamstersachen aus dem Raum, dann werfe ich auch probeweise mal Futtersachen mit in den Ofen.


    In der Zwischenzeit habe ich mir einen Dampfreiniger geholt. Wenn ich die Firma nächste Woche nicht erreichen kann, mache ich die Gehege und Räume damit sauber. In den Gehegen sehe ich kaum noch Milben - vereinzelt mal eine alle paar Tage. Auch die Hamster sehen gesund aus - keine zerkratzten oder lichten Stellen. Vielleicht reichen der Dampfreiniger und Spotten aus.


    Grüßle
    Anja

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  • Vielen Dank für die Antwort @Nighthawk


    Ich werd auch mal probeweise ein paar Futtersachen mit reinlegen in dem Fall.


    Eigentlich bin ich auch nicht soo superängstlich, aber ich hab ein Eigenbau aus "nur" lackiertem Holz, wo ich viel Zeit und Geld reingesteckt habe, den möchte ich auch nicht gleich wieder wegwerfen. Durch die Methode mit dem erhitzen könnte man aber auch diesen retten, oder?


    Ich drück dir die Daumen, dass der Dampfreiniger alles noch vollends abtötet und ihr die lästigen Dinger entlich los seid.


    Grüsse
    Ronja

  • Hallo Ronja,
    Holz kann bei der Erhitzung Risse bekommen. Die Schädlingsfirma stellt bei ihrem Verfahren Wassereimer mit in den Raum. Damit werden viele Schäden verhindert. Eine 100 % Garantie gibts dabei aber nicht. Bei deinem Eigenbau würde ich auch mal einen Dampfreiniger versuchen. Da ist die Erhitzung ja nicht so lange und genug Feuchtigkeit sollte durch den Wasserdampf auch da sein. Vielleicht klappt das. Ich werde das auf jeden Fall bei meinen Keramiksachen und dem Holz, was nicht in den Backofen paßt, probieren.


    Grüßle
    Anja

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  • Gut zu wissen, vielen Dank dir Anja! Ich hoff einfach mal, dass ich mit keinen Befall einfange - oder wenigstens nicht so bald. Aber ich bin schon mal etwas beruhigt, wenn ich im Fall der Fälle noch irgnedwelche Möglichkeiten ausprobieren könnte, bevor ich ihn in die Tonne tretten würde ^^


    Liebe Grüsse
    Ronja

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