Wet-Tail Antibiotikagabe

  • Guten Abend liebe Hamsterfreunde,


    ich bin hier um mir Tipps bzw. Hilfe bei der Antibiotikagabe zu holen.


    Meine Freundin hat einen ca. 10 Wochen jungen Goldhamster (Weibchen), die lt. Tierarzt wohl
    eine Wet-Tail (Nassschwanzkrankheit) hat.


    Angefangen hat das vor einer Woche mit Durchfall, den wir über Nacht mit Kamillentee in den Griff bekamen.
    Ein paar Tage später hatte die kleine täglich einen verklebten Schwanz/Po und riecht bestialisch.
    Sie frisst aber wie der Teufel, trinkt, ist zu den gewohnten Zeiten aktiv und munter. Rennt durchs Nagarium, rennt im Laufrad, alles normal.


    Jetzt haben wir das Problem, dass sie das Antibiotikum partout nicht einnehmen will, sobald man auch nur in die Nähe mit dem zeug kommt ist sie sofort im Haus.
    Ganz egal ob vermischt mit Brei, Banane oder auf dem Trockenfutter, sie geht nicht ran. Ein weiteres Problem ist, dass sie zwar aus der Hand frisst, aber wir bekommen sie nicht auf die Hand um sie mit dem Medikament zwanghaft zu füttern. Selbst unser Arzt hat daran ziemlich verzweifelt, sie ist zu flink, schreit und beißt was das zeug hält.


    Habt Ihr irgendwelche Tipps, wie wir das am stressfreiesten realisieren können ohne das unsere Hände blutig gebissen werden oder der Hamster sich verletzt?

  • Es ist außer Frage, das Antibiotikum muß in den Hamster. Sonst hat das Hamstermädel leider kaum eine Chance.


    Besonders wiederspenstigen Goldis habe ich mit einem kleinen Handtuch fixiert, also probiert sie einzuwickeln. Gegen die Bisse gibt es nur dicke Lederhandschuhe. Ich habe für diese Fälle gefütterte Lederhandschuhe aus dem Baumarkt.


    Drücke die Daumen das ihr Erfolg habt :daumendrueck: :daumendrueck: :daumendrueck: :gbes:


    Diesen Beitrag zu der Krankheit habt ihr sicher schon gelesen -> http://www.hamsterhilfe-nrw.de/?page_id=1610

    Liebe Grüße von Gudrun,


    Ahan :hamsterzwinkern: Pooh :hamstergrins: und Antony :hamsterdrehen:

    und schon einigen süßen Fellnasen im Herzen.

  • Vielen Dank, ja das habe ich schon durchgelesen.


    Das mit dem Handtuch ist schon eine gute Idee, werden wir mal versuchen - vielen Dank!


    Bisher konnten wir die kleine überlisten und das Medikament verabreichen, aber sie ist eben nicht doof und merkt sich das natürlich.

  • Hallo,
    Ich setze bei schwierigen Fällen auch auf die Handtuchmethode und wickle den Hamster so ein, dass er durch das umgeschlagene Handtuch nicht nach hinten ausweichen kann und durch meine linke Hand nicht nach links oder rechts ausweichen kann. Es schaut eigentlich nur der Kopf aus dem Handtuch raus. Mit der rechten Hand kann ich dann die Medikamente verabreichen. So kann der Hamster sich nicht so leicht aus dem Griff winden, kann nur in den Stoff beißen und verknüpft die blöde Erfahrung mit dem Handtuch statt mit der menschlichen Hand.
    Vielleicht hilft dir eine Kombi aus (nicht gerade künstlerisch wertvoller :rotwerd: ) hingekritzelter Skizze und Fotos, damit du erkennst, wie ich das meine:


    PSX_20190522_104502.jpgIMG_20190522_111203_505.jpgIMG_20190522_111208_629.jpgIMG_20190522_111214_351.jpg
    (Anklicken, dann sieht man jeweils das komplette Bild)


    Handschuhe konnten mich nicht so überzeugen, entweder sind sie so dünn, dass ernsthafte Bisse einfach durchgehen, oder sie sind so dick, dass man mit ihnen nicht mehr das nötige Feingefühl in der Hand hat, um den Hamster weder zu locker noch zu fest zu greifen. Nicht zahme, bissige Gesellen fische ich mir dann lieber mit einem Behälter aus dem Gehege und schnappe mir das Handtuch, sobald es ans Fixieren geht.

  • Alles Gute für die Kleine!





    Dass ein Tierarzt einen Hamster nicht halten kann, halte ich übrigens für ziemlich übel. Wenn ihr alles überstanden habt, schaut doch mal, ob ihr einen Tierarzt findet, der sich mit Hamstern auskennt. Eine Liste gibt es auch hier im Forum.

    Viele Grüße von der Waterkant, :ente:
    Melanie

  • Also ich finde die Skizze super :thumbsup:


    Ich habe bisher immer das Glück gehabt, dass ich das Tröpfen AB auf einen Pinienkern geben und damit verfüttern konnte.


    Mich würde aber ehrlich gesagt auch interessieren, wie man einen Zwerg gut fixieren kann. Die Handtuchmethode stelle ich mir da schwierig vor, da mein Campbellmädchen so zart und klein ist.


    Habe das bisher immer mit gefütterten Handschuhen gemacht, aber auch da drehen und winden sich die Zwerge raus. Und dann muss ich immer mit der anderen Hand nachgreifen und bräuchte eigentlich einen 3. Arm um dann noch Medis geben zu können.

  • Mich würde aber ehrlich gesagt auch interessieren, wie man einen Zwerg gut fixieren kann.

    Mit dem Handtuch kann man da auch arbeiten, denn gerade die Winzlinge vom Kaliber Mini-Kneifzange möchte man ja nicht unbedingt immer mit der ungeschützten Hand greifen müssen.
    Ansonsten gibt es da auch noch einen Griff, wo man mit Mittelfinger und Daumen direkt hinter den Vorderbeinchen greift und mit dem Zeigefinger das Köpfchen fixiert. Ich hatte dazu mal ein Erklärungs-GIF gemacht, nur kann ich das hier nicht direkt hochladen, sodass ich dazu mal verlinke: GIF
    Letztlich kommt es ja auch darauf an, wozu man den Hamster fixieren muss: Muss man ans Mäulchen kommen? An die Augen? An den Bauch? Je nachdem, können unterschiedliche Griffe sinnvoll sein.

  • Tausend Dank für Eure Hilfe und für die Mühe mit der Skizze!!!
    Das werden wir heute Abend zu Ihrer Zeit dann mal ausprobieren.


    Mit Nagetieren ist das bei unseren Ärzten immer so'n Problem, die haben da (meiner Meinung nach) nicht so viel Erfahrung. Liegt vermutlich aber auch an der kleinen Zicke. Ich selbst bin Rennmäuse und Reptilien gewöhnt, aber so einen bockigen Hamster habe ich auch noch nicht erlebt. Sonst völlig Zahm, lässt sich füttern und streicheln, aber sobald es um das herausnehmen geht wird sie zum Raubtier.
    Daher hat uns der Tierarzt geraten, es eher über dem Futter zu versuchen, da das "herausnehmen" wohl schwierig bei ihr wird.
    Man will das Tier ja nicht verletzen dabei.


    Mir wäre noch der Katzengriff eingefallen, dass wollte ich aber vermeiden.


    Es ist auch eigenartig, dass Sie trotz der Krankheit keine weiteren Symptome zeigt, weiterhin aktiv ist, buddelt, frisst und trinkt.

  • Es ist auch eigenartig, dass Sie trotz der Krankheit keine weiteren Symptome zeigt, weiterhin aktiv ist, buddelt, frisst und trinkt.

    Wie wurde Wet Tail eigentlich bei ihr diagnostiziert?
    Bei einem Hamsterweibchen mit verschmierter Anogenitalregion und starkem Gestank könnte man sonst nämlich auch in Richtung Gebärmutterentzündung denken, falls der Tierarzt nicht genau nachgeschaut hat, woher die Verklebungen stammen und was das ist. Eigentlich sollte man das zwar gut unterscheiden können, ich habe aber mal einen Fall mitbekommen, wo blutiger Ausfluss tatsächlich für Durchfall gehalten wurde.

    Mir wäre noch der Katzengriff eingefallen, dass wollte ich aber vermeiden.

    Was meinst du mit Katzengriff? Nackengriff? Ein Nackengriff ist beim Hamster in 99,9% der Fälle keine gute Idee. Wenn du dort, wo ich zu dem GIF verlinkt hatte, etwas hoch- und runterscrollst, kannst du dort detailliert lesen, weshalb man den Nackengriff beim Hamster vermeiden sollte. In Kürze: Es tut dem Hamster weh und er kann sich dabei verletzen.

    Sonst völlig Zahm, lässt sich füttern und streicheln, aber sobald es um das herausnehmen geht wird sie zum Raubtier.

    Und wenn ihr sie innerhalb des Geheges kurz fixiert, wenn sie sich dort ja anfassen lässt?


    Auf jeden Fall viel Erfolg beim Verabreichen der Medis und :gbes:

  • Der Tierarzt hat sich den Hamster angeschaut, gewogen und kam zu der Diagnose Wet Tail. Die krankheit hatte ich im übrigen anhand von Bildern im Internet auch in Verdacht.


    Deshalb wollte ich den Nackengriff auch nicht anwenden, wie gesagt die Methode fiel mir nur als Alternative ein. Da hätte ich auch nochmal extra recherchiert bevor ich das in Erwägung ziehe. Das GIF-Bild würde sich bei dem Hamster schwer realisieren lassen, die rennt sofort weg.


    Wir versuchen es erstmal mit der Handtuchmethode ansonsten nochmal mit der Spritze direkt (ohne Kanüle), indem ein wenig Brei vorne "rangemnacht" wird und dann im Maul vorsichtig injiziert wird. Hat beim ersten Mal geklappt, danach wollte Sie die Spritze nicht mehr sehen. Nun haben wir aber zwischendurch, wenn sie mal wach war nur brei an der gesäuberten Spritze gemacht und sie ging wieder ran.


    Sie wog im übrigen nur 45 Gramm
    Die Medikation liegt bei 0,03ml (quasie ein tropfen)

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  • Mit der Spritze grenzt schon an tierquälerei

    Äh, nee, im Gegenteil, anders lässt sich das AB nicht mit 100%iger Sicherheit verabreichen. Natürlich ohne die silberne Spitze dran. Im Brei verrühren, auf Kernchen geben etc. ist alles unsicher. Denn selbst wenn der Hamster das Kernchen hamstert, heißt das noch lange nicht, dass er ihn frisst.
    Dass ein Hamster das doof findet, ist ganz normal. Wir können ihm auf intellektueller Ebene kaum begreiflich machen, dass das gut für ihn ist.
    Viel mehr, als dass er das doof findet, passiert aber nicht.

    Viele Grüße von der Waterkant, :ente:
    Melanie

  • Mit der Spritze grenzt schon an tierquälerei

    An Tierquälerei würde es grenzen, wenn man den kranken Hamster einfach unbehandelt ließe, nur weil ihm das Medikament nicht schmeckt. Wet Tail Disease ist hoch ansteckend und verläuft in den meisten Fällen innerhalb von 48h tödlich. Wenn der Hamster auch nur halbwegs Überlebenschancen haben soll, muss er unbedingt medikamentös behandelt werden. Lieber ist der Hamster mal kurz beleidigt, weil man ihm gegen seinen Willen Medizin eingeflößt hat, als dass er stirbt, obwohl er noch ein langes, erfülltes und artgerechtes Hamsterleben vor sich gehabt hätte. Das Antibiotikum wird oral verabreicht, natürlich ohne Nadel an der Spritze.

  • Äh, nee, im Gegenteil, anders lässt sich das AB nicht mit 100%iger Sicherheit verabreichen. Natürlich ohne die silberne Spitze dran. Im Brei verrühren, auf Kernchen geben etc. ist alles unsicher. Denn selbst wenn der Hamster das Kernchen hamstert, heißt das noch lange nicht, dass er ihn frisst.Dass ein Hamster das doof findet, ist ganz normal. Wir können ihm auf intellektueller Ebene kaum begreiflich machen, dass das gut für ihn ist.
    Viel mehr, als dass er das doof findet, passiert aber nicht.

    Ist das nicht zu unsicher den Tier das ins Maul zu spritzen? Die Gefahr ist doch das er daran erstickt. Das meine ich.

  • Das ließ sich deinem verkürzten Statement nicht entnehmen. Aber ja, natürlich darf der Hamster dann nicht so in Rückenlage gebracht werden, dass er sich verschlucken könnte. Wir halten unsere Hamster immer gerade resp. mit dem Kop nach oben, leicht nach vorne gebeugt.

    Viele Grüße von der Waterkant, :ente:
    Melanie

  • Die Gefahr ist doch das er daran erstickt.

    Nicht, wenn man das vorsichtig und mit Gefühl macht. Man spritzt dem Hamster ja nicht die komplette Dosis in einem Schwall entgegen, sondern Tröpfchen für Tröpfchen, dass der Hamster zwischendurch schlucken kann.

  • @Tinka Hey Tinka, die vom Arzt verordnete Dosierung beträgt 0,03ml, dass ist weniger als ein Tropfen aus der Dosierflasche wie man es kennt (Schmerzmittel usw.) - 1 Tropfen = 0,05 ml / 20 Tropfen = 1 ml. Des Weiteren schießen wir das Medikament nicht mit Gewalt in den Rachen sondern injizieren es langsam und gleichmäßig. Sie schlabbert es sozusagen weg. Natürlich benutzen wir keine Kanüle dafür (Keine Nadel als Aufsatz). Du kannst mir glauben, dass wir dem Tier keine Verletzungen zufügen, wir gehen da sehr Vorsichtig vor.


    Sie ist weiterhin munter und aktiv. Wir benutzen mehrere Spritzen und geben nebenbei darüber nur ein wenig Brei, damit die Hamserdame mit der Spritze etwas positives verbindet. Am Abend kommt dann zum Brei noch das Medikament dazu. Damit hatten wir nun wieder Erfolg :) Sie wollte die Spritze uns sogar schon aus der Hand reißen und mit ins Häuschen ziehen. Den Brei ziehen wir im übrigen nicht auf sondern haben den nur an der Spitze dran. Wieviel Brei (Babybrei nehmen wir) darf sie denn ca. die Woche zum päppeln erhalten, da sie ja doch lt. Arzt und eigener Recherche sehr wenig wiegt (10 Wochen alt - 45 Gramm)? Sie frisst ja zudem noch normales Futter.


    Wann sollten wir das komplette Becken reinigen aufgrund der hohen Infektionsgefahr? Wenn das Antibiotikum bereits angeschlagen hat oder zum Ende der Therapie? Da bin ich mir noch nicht sicher. Ich will so viel Stress wie möglich vermeiden.

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