Ovarialzysten

  • Hallo!
    Bisher war ich hier als stiller Mitleser unterwegs. Jetzt gibt es allerdings leider ein Problem bei meiner Goldhamsterdame Lotte.


    Sie ist 10 Monate alt, seit einiger Zeit hat sie kahle Stellen an den Flanken. Das gleiche hatte sie schonmal im Herbst, es hat sich damals aber nach kurzer Zeit wieder deutlich gebessert, also habe ich mich entschieden erstmal abzuwarten. Da sie nun seit kurzer Zeit in der hinteren Körperhälfte insgesamt immer kahler wurde, habe ich mich entschieden zum Tierarzt zu gehen. Die Haut ist vollkommen intakt, man sieht keine Krabbeltierchen oder größere Schuppen. Außerdem kratzt sie sich nicht häufiger, es sind auch keine Kratzspuren zu sehen. Sie frisst gut und ist aktiv. Das Gewicht ist stabil, sie sieht nicht übergewichtig aus, ist mit 177g aber auch kein Leichtgewicht.
    Die Tierärztin heute hat nun die Diagnose Ovarialzysten gestellt, Parasiten hält sie für absolut unwahrscheinlich. Im Moment seien die Zysten nicht so groß, dass man etwas machen muss. Allerdings könnte es sein, dass sie wachsen und das Tierchen dann kastriert werden muss. Das möchte ich natürlich nach Möglichkeit vermeiden.
    Ich habe Metrovetsan-Tropfen mitbekommen, die soll ich morgens und abends zu positiven Beeinflussung des Hormonhaushaltes geben.
    Nun mache ich mir natürlich meine Gedanken, Lotte ist ja noch ziemlich jung.
    Vielleicht hat ja jemand von euch mit diesem Krankheitsbild Erfahrung und kann mir zusätzliche Ratschläge geben oder mit einfach sagen worauf ich mich einstellen muss.


    Viele Grüße
    Meijo

  • Liebe Meike,


    ich denke du kommst um eine OP nicht herum. Sie wachsen immer weiter und gehen nicht zurück.


    Ich habe in den letzten Monaten 5 Zwergendamen deswegen operieren lassen. Sie waren alle aus einer Aufnahme und habe sie nach und nach bekommen.


    Lieber jetzt machen wo sie noch jung und kräftig ist.


    Woran hat sie das fest gemacht? Ist sie eine erfahrene Hamstertierärztin und kann die Hamster operieren?

    Liebe Grüße von Gudrun,


    Ahan :hamsterzwinkern: Pooh :hamstergrins: und Antony :hamsterdrehen:

    und schon einigen süßen Fellnasen im Herzen.

  • Vielen Dank für die schnelle Antwort. Leider durfte ich aufgrund der Coronaproblematik nicht mit ins Untersuchungszimmer. Die Ärztin meinte hinterher das Muster des Haarausfalls sei typisch, außerdem hat sie die Zysten getastet. Sie seien aber nicht sehr groß. Mit meinem vorherigem Hamster war ich auch schon bei dieser Tierärztin. Sie scheint sich gut auszukennen und geht bei der Untersuchung auch sehr gut mit den Tieren um. Sie könnte es selbst operieren, hat auch direkt auf das erhöhte Narkoserisiko hingewiesen, wollte aber zunächst erstmal beobachten.

  • Ich würde es engmaschig beobachten, da die Dinger schnell wachsen können.

    Liebe Grüße von Gudrun,


    Ahan :hamsterzwinkern: Pooh :hamstergrins: und Antony :hamsterdrehen:

    und schon einigen süßen Fellnasen im Herzen.

  • Hallo Meike,


    ich würde es zügig operieren lassen. Warum? Diese Zysten führen zu hormonellen Störungen, daher der Fellverlust. Diese Störungen sind oft für eine Gebärmutterentzündung verantwortlich. So meine Tierärztin. Diese Krankheit ist unter Umständen schwer zu erkennen, z. B. geschlossene Gebärmutterentzündung. Viele Tiere versterben daran.
    Ich habe das gerade mit einem Hamsterweibchen durch, sie ist knapp 1,5 Jahre alt. Und ich hatte viel Glück, dass ich es rechtzeitig erkannt habe. Es ging ihr schon recht schlecht, das geht sehr schnell, und sie wurde dann operiert. Bei der OP wurde festgestellt, dass der eine Eierstock zystisch stark verändert war. Auch bei ihr begann alles mit dem Fellverlust am Po, Gewicht ging etwas nach oben.
    Das Narkoserisiko ist da, klar, aber das Risiko einer tödlichen Gebärmutterentzündung auch. Mein Mädchen hat die OP super überstanden. Narkose war kein Problem. Dein Tier ist viel jünger und hat gute Chancen. Bei Wika ist das Fell übrigens nach der OP gut nachgewachsen.
    Meine persönliche Meinung auf Grund meiner Erfahrung: zügig operieren, ich würde es nicht auf einen ungünstigen Verlauf ankommen lassen.
    Alles Gute!


    PS - Für eine OP ist es sicher nicht günstig, wenn man wartet, bis es dem Tier deutlich schlecht geht. Meine wurde für die OP-Vorbereitung ein paar Tage mit Baytril behandelt, weil meine TÄ sie in dem Zustand nicht operieren wollte.

    Liebe Grüße,
    Silke mit Addi :hamstern: + Jasmin :hamster: + Schnipsel :hamsterboxen: + Daniel Düsentrieb :hamsterdrehen:
    und schon einigen Fellnasen im <3


    Patin von Mads

    2 Mal editiert, zuletzt von FrauHamster ()

  • Hallo Silke,


    vielen Dank für deine Antwort. Es freut mich, dass deine Wika alles gut überstanden hat. Ich habe auch deinen Erfahrungsbericht gelesen.


    Ich habe in den letzten Tagen viel gelesen und mir viele Gedanken gemacht. Bisher hat sich bei Lotte auch unter der Medikation nicht viel getan, zum Glück geht es ihr aber insgesamt weiter gut.
    Sie ist ein relativ junges Tier, die Wahrscheinlichkeit, dass die Zysten in ihrem Leben irgendwann Probleme machen, ist also hoch. Und natürlich ist es besser ein fittes Tier zu operieren als ein bereits stark geschwächtes.


    Ich habe daher heute nochmal mit der Tierärztin telefoniert. Sie würde zwar in ihrer Praxis operieren, meinte allerdings wieder, dass es ein Hochrisiskoeingriff wäre und dass sie daher eine OP nur nach entsprechender Aufklärung durchführen würde. Sie meinte auch, dass sie einfach kaum Hamster operiert. Es war ein sehr freundliches und gutes Gespräch.


    Ich bin mit ihr daher so verblieben, dass ich mich nochmal nach einem Hamster-OP-erfahrenen Tierarzt umhören werde. Eigentlich steht meine Entscheidung zu OP, obwohl ich mir große Sorgen deswegen mache. Ich habe natürlich Angst, dass ich der Kleinen vielleicht einige schöne Lebensmonate nehme, wenn etwas passiert. Aber ich glaube eben auch, ohne OP wird die Sache auf Dauer keinen guten Ausgang nehmen, und dann würde ich mir auch Vorwürfe machen...


    Das Fell ist mir garnicht so wichtig, ich hätte die Kleine auch lieb wenn sie ganz nackelich wäre ;)


    Kennt jemand einen Tierarzt in der Nähe von Koblenz, der Erfahrung mit OPs bei Hamstern hat? Laut Tierarztliste wäre der nächste in Köln, sonst müsste ich eben fahren.


    Vielen Dank für die Unterstützung im Entscheidungsprozess, liebe Grüße


    Meike

  • Generell ist eine OP beim Hamster nicht viel risikoreicher, als bei anderen Tieren.
    Wichtig ist halt, dass sie Gasnarkose verwenden,weil sich die besser dosieren lässt und dass der Tierarzt Erfahrung hat.


    Frag doch mal bei der Hamsterhilfe Südwest nach einem geeigneten Tierarzt, die sind eher in der Ecke Koblenz unterwegs.
    Oder falls du bei Facebook bist, dort gibt es auch einige große Hamstergruppen mit Mitgliedern aus ganz Deutschland.

    Liebe Grüße,
    Jacky

  • Hallo Meike,


    also die Formulierung "Hochrisiko" spricht eher dafür, dass Deine TÄ sich das nicht so wirklich zutraut. Ich sehe das nicht ganz so dramatisch. Finde ich gut, dass sie ehrlich gesagt hat, dass sie nicht so viel Erfahrung hat. Auf jeden Fall sollte die OP von jemandem mit Erfahrung gemacht werden, dann stehen die Chancen wirklich gut.
    Vor einem Jahr hatte ich eine ähnliche OP bei einem Hamsterweibchen. Da wurde nicht nur die Gebärmutter entfernt, sondern auch noch Blasensteine. Eine Doppel-OP sozusagen, die noch länger dauerte mit der Narkose. Auch das hat das Tier gut überstanden. Natürlich ist das alles kein Klacks, aber zu bewältigen.


    Viel Glück bei der Tierarztsuche!

    Liebe Grüße,
    Silke mit Addi :hamstern: + Jasmin :hamster: + Schnipsel :hamsterboxen: + Daniel Düsentrieb :hamsterdrehen:
    und schon einigen Fellnasen im <3


    Patin von Mads

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