Behandlung von Räudemilben

  • Guten Morgen :)
    leider nimmt die Sorge um meine Senioren nicht ab. Dieses Mal geht es um Peanut, ein Goldhamstermännchen, welches ich aus schlechter Haltung geholt habe. Er ist ca. im Juli 2018 geboren und hatte schon am Anfang (vor einem Jahr) eine schuppige Nase und Schuppen an den Ohren sowie einen schuppigen Rücken. Die Tierärztin hat ihn dann monatelang gegen einen Pilz behandelt, was leider völlig sinnlos und nur Stress für den armen Kerl war. Als nichts mehr half, wurde er gespottet, zu dem Zeitpunkt haben wir sein Gehege aber nicht noch einmal komplett gereinigt. Nach dem zweiten Spotten war die Haut etwas besser, aber nicht perfekt. In Absprache mit der Tierärztin wurde die Behandlung eingestellt. Peanut ging es dann monatelang gut, die Schuppen an Nase und Ohr waren mal mehr, mal weniger, haben ihn aber nicht weiter gestört. Vor zwei Wochen habe ich gesehen, dass auf seinem Rücken wieder viele Schuppen sind (kahle Stellen hatte er nie). In der Zwischenzeit habe ich zum Glück eine tolle neue Tierarztpraxis gefunden. Sie haben Räudemilben (sarcoptes) diagnostiziert und mit Stronghold gespottet. Das sollen wir nach 2 Wochen wiederholen. Wir haben das komplette Gehege gereinigt und aktuell sitzt der arme Kerl auf Küchenrolle mit vollständiger Keramikeinrichtung. Da wir die Milben endlich loswerden wollen, wäre meine Frage, ob es ausreicht, ihn nach dem nächsten Tropfen Stronghold noch ein paar Tage auf Küchenrolle zu setzen und dann wieder alles mit Streu etc. zu füllen. Oder ist noch mehr Spot on oder Reinigung erforderlich? Die Keramiksachen (hauptsächlich easyclean) gehen bei 65C in die Spülmaschine, seine Holzsachen habe ich bei 120C ausgebacken. Zudem soll er bald seinen Dauerauslauf zurückbekommen, dafür muss ich ihm eine neue Ebene bauen, weil die alte nicht in den Ofen passt.
    Ich würde mich über eure Tipps freuen :)


    Liebe Grüße
    Eva

  • Hallo,


    Das klingt eher nach Demodex, was bei alten Hamstern auch recht häufig vorkommt.
    Sarcoptes ist bei Hamster eher selten und äußert sich durch schorfige und teilweise blutig verkrustete Wunden an den befallenen Stellen.
    Demodex-Milben leben am Haarbalg und befinden sich auf jedem Hamster, ist allerdings das Immunsystem geschwächt, vermehren sie sich sehr stark und es kommt zu den von dir genannten Symptomen: lichtes, stumpfes Fell, schuppige, trockene oder gerötete Haut.


    Wichtig zu wissen ist, dass die Behandlung der Milben an sich schon wichtig ist, wenn der Hamster starke Symptome zeigt, aber vor allem die Grunderkrankung herausgefunden werden sollte. Also: Warum ist das Immunsystem so schlecht?
    Nun ist das bei Hamstern oft nicht leicht herauszufinden. Schlechte Haltung, genetische Disposition und Stress sind häufige Ursachen, allerdings auch schwierig zu lösen.


    Ganz wichtig ist also: Stress vermeiden! Also keine ständige Gehegereinigung oder ständiges spotten, wenn es sichtbar nicht zur Besserung führt.
    Viel mehr sollte man auf unterstützende Mittel für das Immunsystem setzen,evtl. hautpflegende Produkte nutzen, unterstützende Medikamente für Leber und Niere, da diese stark vom Spot On angegriffen werden.


    Meine Erfahrung bei immun schwachen Tieren ist, dass die Symptome schubweise immer mal wieder schlechter und besser werden und man in Intervallen behandelt.
    Besserung würde sich sicher dauerhaft einstellen, wenn man die Ursache der Immunschwäche beheben könnte, was allerdings meistens nicht möglich ist. Immunstärkende Präparate sind oft sehr hilfreich.


    Für genauere Informationen empfehle ich mal unseren sehr ausführlichen Ratgeberartikel zu Demodikose:
    http://www.hamsterhilfe-nrw.de/?page_id=1619

    Liebe Grüße,
    Jacky

  • Ich habe momentan übrigens selbst zwei Hamster mit Demodex, beide sind wegen der Hautprobleme auch Dauerpfleglinge.


    Fiedibus: Fiedibus
    Er stammt aus einer Aufnahme, bei der sehr viele Hamster Hautprobleme hatten, man kann also von einer genetischen Disposition ausgehen. Bei ihm waren am Anfang auch vor allem das Gesicht (Ohren, Nase, um die Augen herum) und teilweise der Rücken sehr schuppig.
    Momentan ist er (auch schon seit einer ganzen Weile) relativ symptomfrei und muss nicht behandelt werden. Man sieht lediglich ein etwas lichteres Fell um die Augen herum und ein paar einzelne Schuppen am Körper.


    Hodor: Hodor
    Ist schon älter und hat immer mal wieder Schübe, bei denen er dann sehr schuppig aussieht und mattes Fell hat.
    Richtig weg gehen die Symptome trotz Behandlung nicht, da er aber ansonsten fit und munter ist, wird er nur kurweise behandelt, wenn er einen besonders schlimmen Schub hat. Die ständige Behandlung führt nur zu Stress und verbessert seinen Zustand auch nur für kurze Zeit. Das bringt nichts, er ist auch schon ein älterer Herr.

    Liebe Grüße,
    Jacky

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