Hamster zu aktiv?

  • Hallo liebe Community,


    Ich bin ganz neu hier im Forum und benötige dringend Eure Hilfe!
    Ich habe jetzt schon viele Jahre Dsungarische Zwerghamster und bringe entsprechend nicht wenig Erfahrung mit. Aber dieses Mal bin ich total ratlos und mache mir wirklich Sorgen.


    Vorgeschichte: Vor ca. 5-6 Wochen ist mein neuer Hamster bei mir eingezogen. Zum Zeitpunkt des Einzugs war er 5 Wochen alt. Anfangs war er teilweise noch sehr ängstlich und hat sich kaum raus getraut wenn man im Raum war. Er hatte extra viel Ruhe in einem eigenen Zimmer und mit viel Geduld (ich habe ihn die ersten 2 Wochen jede Nacht beobachtet und sanft mit ihm geredet) hat er sich an uns gewöhnt. Ab da ist er total aufgeschlossene geworden. Er hat angefangen im zum Gitter zu kommen, wenn man den Raum betreten hat, hat sich dann auch getraut Leckerlis von der Hand zu fressen und wurde total aktiv - zwischen fressen und Hamsterrad ist er immer an den Gitterstäben hochgeklettert und sogar an der Decke entlang gehangelt. Da er leider immer wieder heruntergefallen ist, was ich natürlich nicht mit ansehen konnte, wusste ich dass er jetzt in das Auslauf-Gehege kommen muss. Es ist ein Eigenbau aus Holz, die anderen vor ihm hatten da immer reichlich Spaß, recht geräumig und vielseitig.
    Anfangs habe ich ihn eingewöhnt und nur immer mal wieder eine halbe Stunde per Taxi reingesetzt und darin spielen lassen. Dann kam er wieder zurück und irgendwann durfte er dann dauerhaft darin wohnen. Es hat ihm sofort gefallen und ich habe extra sein Häuschen aus dem Käfig mit reingestellt, damit er seine gewohnte Unterkunft nicht verliert. Er hat sich super eingewöhnt, ist wieder fröhlich jede Nacht Rad gefahren und sogar einmal ausgebrochen (So einen verrückten Kletterer hatten wir noch nie). Zum Glück wurde er erwischt und es gab sofort am nächsten Tag einen Eigenbau-Deckel mit Hasendraht.
    Soweit alles gut, bislang war er immer früh morgens und abends so ab halb 9 oder 9 wach.
    So viel zur Vorgeschichte, jetzt zu meinem Problem, das mir Schlaflosigkeit bereitet:


    Seit vorgestern Abend ist mein Hamster extrem aktiv. Wirklich EXTREM.
    Abends kam er zur gewohnten Uhrzeit raus, wie immer sehr kletterfreudig und mit viel Lust auf Bewegung. Habe dann mit ihm gespielt (ein bisschen im Wohnzimmer rennen lassen) und bin dann schlafen gegangen. Gestern morgen war er dann aber um 10 Uhr immer noch oder vielleicht auch wieder wach und bis 14 Uhr am Radau machen. Bis dahin habe ich mir nichts dabei gedacht, ihn zwischendurch rennen lassen und mich gefreut, dass ich ihn trotz ausschlafen noch sehen konnte. Nach ein paar stunden Schlaf war er gegen ca. 18 Uhr wieder fit und munter, durfte dann auch nochmal ein bisschen draußen rennen.
    Heute morgen war er dann um 7 nach dem Aufstehen schon wach und nahezu bis 14 Uhr durchgängig ohne Pause im Rad oder am herumklettern (habe immer wieder kurz nach ihm geschaut). Dann bin ich über Mittag außer Haus gewesen, kann also nicht genau sagen was er da gemacht hat (hoffentlich geschlafen), aber um 18 Uhr, als ich zurück kam, war er wieder oder immernoch wach. Habe ihn dann mit ins Bad genommen, er durfte rumrennen, dann wieder zurück. Um 23 Uhr wollte ich ins Bett und er war immer noch da, da hab ich mir schon echt Sorgen gemacht. Hatte noch nie einen so dauerhaft aktiven Hamster. Er durfte dann nochmal ins Bad.


    Kann das eine Krankheit oder ähnliches sein? Habe im Internet und in meinem Hamster Buch nochmal wegen Diabetes nachgelesen, aber er hat kein anderes Symptom außer der Hyperaktivität. Er trinkt durchschnittlich viel, keine getrübten Augen und eigentlich bekommt er auch kein Futter mit Zucker. Lediglich in den letzten 3-4 Tagen durfte er mal kurz an einer Knabberstange nagen. Die gibt's erstmal nicht mehr, aber eigentlich müsste sich Diabetes ja auch erst entwickeln.
    Dann hab ich noch gesehen, dass es Milben oder ähnliches sein könnten, aber er kratzt sich kaum bis gar nicht (nur im normalen Rahmen).


    Wenn es sich nicht verändert werde ich am Montag zum TA gehen, aber bis dahin würde ich mich sehr freuen wenn Ihr mir helfen könntet.
    Sorry für den langen Text und danke fürs durchlesen. Mache mir echt Sorgen.


    Kann das gefährlich für den Hamster werden oder gibt es nun mal einfach ein paar Hamster die nie still halten können wie bei Menschen auch?


    MfG Ivo

    Einmal editiert, zuletzt von Ivo12345 ()

  • Hallo Ivo,


    mein Charlie hatte Diabetes und war bis zur Futterumstellung auf "Kipi" zappelig und kam nicht zur Ruhe.


    Hast du seine Trinkmenge innerhalb von 24 Stunden mal genau gemessen? Ich habe immer 2 identische Wassernäpfe mit der gleichen Menge Wasser gefüllt, dafür habe ich eine Dosierspritze von 20ml genutzt. Der 2. Napf stand auf dem Gehege und gab Aufschluss über die Verdunstung im Raum. Mit den reinen Augenmaß kann ich die Menge nicht wirklich abschätzen.


    Ich würde einmal genau messen, die exakte Trinkmenge liefert Aufschluss über Diabetes.


    Welches Futter fütterst du?

    Liebe Grüße Claudia

  • Hallo,
    Danke erstmal dass Du dir die Zeit genommen hast.
    Ich bin gerade dabei, die Trinkmenge zu messen. Habe eine Wasserflasche mit genauen Milliliter-Angaben. Heute Abend kann ich genaueres dazu sagen.


    Zu futtern gibts das "Best Nature"-Futter von Dehner. Das enthält neben Getreide auch schon proteinreiche Zutaten wie getrocknete Mehlwürmer und getrocknete Gemüsestücke, die der Hamster liebt.
    Auf der Rückseite steht, dass das Futter frei von zuckerreichen Zutaten ist und in der Zutatenliste sah es soweit für mich auch gut aus.

  • Hallo Ivo,
    falls du das Zwerghamsterfutter von Best Nature fütterst, das enthält leider viele Bestandteile, die ein Zwerghamster überhaupt nicht bekommen sollte.


    "Mais, Weizenflocken, Weizen, Hafer, Erbsenflocken, Weizenähren, Karottenwürfel, Reis, Pastinakenwürfel, geschälter Hafer, Rote Beete-Würfel"


    habe ich in der Zutatenliste gefunden. Die enthalten viele Kohlenhydrate und Zucker und sind für den diabetes-gefährdeten Zwerg absolutes No-Go.


    Gutes, artgerechtes Hamsterfutter findest du bei Online-Shops wie Futterparadies, Futterkrämerei oder Mixerama.


    Sonnige Grüße
    Anja

    :kerze1: Für immer in meinem Herzen: Fine (Dsungarin), Sheela, Malya, Nalin, Yumi, Tuuli, Fiete und Poncho (Robos), Miss Sherlock und Käpt'n Migues (Hybriden)

  • Dankeschön, das wusste ich nicht.
    Habe bis jetzt selten ein Hamsterfutter ohne zum Beispiel Mais gesehen :(
    Ich werde mich bei den Onlineshops auf jeden fall umsehen und neues Futter besorgen.
    Vielen Dank!


    Kleines Update nebenbei:
    Heute morgen war er zwar schon wach, schläft jetzt aber auch schon wieder seit 1,5 h.
    Vielleicht hatte er auch einfach 2 aufgeregte Tage?

  • Mais und andere Getreidesorten sind für Goldhamster auch okay.
    Nur bei Zwergen muss man wegen der Diabetes-Gefährdung sehr aufpassen. Die dürfen deswegen nur Hirse, Buchweizen und Gerste - und eben Kleinsämereien.

    :kerze1: Für immer in meinem Herzen: Fine (Dsungarin), Sheela, Malya, Nalin, Yumi, Tuuli, Fiete und Poncho (Robos), Miss Sherlock und Käpt'n Migues (Hybriden)

  • Habe eine Wasserflasche mit genauen Milliliter-Angaben.

    Bitte immer Wasser im Napf anbieten, die Flasche kann zusätzlich angeboten werden, aber bitte nie ausschließlich.

    Liebe Grüße, Melle

  • Danke an alle für die vielen Antworten!
    Heute ist der kleine wieder zum normalen Rhythmus zurückgekehrt. Ich werde das ganze aber trotzdem weiterhin beobachten und gegebenenfalls doch noch zum Tierarzt gehen.


    Obwohl ich nun schon seit 8 Jahren Hamster habe, gibt es doch immer noch reichlich zu lernen und ich freue mich über jeden Tipp.
    Ich bin gerade dabei mich nach neuem Futter umzusehen und sämtlichen Zucker zur Sicherheit zu verbannen, außerdem werde ich nächste Woche direkt noch einen geeigneten Wassernapf besorgen. Bisher hatte ich keinen, weil man mir damals gesagt hatte, dass die Hamster bei einem Wassernapf schnell nass werden und sich erkälten können, aber werde es auf jeden Fall ausprobieren.

  • Hallo


    Dafür müsste der Kleine schon darin Baden, was er normalerweise nicht tut. mein Dsungare hat mal die Pfötchen hereinhängen lassen udn die dann abgeleckt, aber das war es auch. Wasserflaschen können halt verstopfen und verkeimen 8wie willst du das Röhrchen gescheit reinigen?) und die Kopfhaltung beim Trinken ist auch nicht angenehm für das Tier.


    Wenn du möchtest, kannst du ja mal ein Foto vom gehege machen und wir schauen allgemein mal drüber. Vielleicht fällt dem ein oder anderen ja noch etwas ein, was du verbessern könntest.
    :hzwinker:
    LG

  • Als Wassernapf kannst du auch ein kleines Teelichtglas nutzen, da kommen die Fellnasen gut mit klar. Den Wassernapf stellt du am Besten auf einer fest Ebene.

    Liebe Grüße Claudia

  • Hallo Ivo!


    Beim Thema "Zu aktiver Hamster" muss ich sofort an unseren Hamses und seinen Vorläufer Felix denken (beide inzwischen schon lange Sternenhamster).


    Dabei sei ganz klar und eindeutig vorausgeschickt:
    Beides waren Goldhamster, mit Dsungis habe ich keinerlei Erfahrung und weiß auch nicht, ob sich das irgendwie übertragen lässt.
    Zweitens: eine Erklärung für das seltsame Verhalten kann ich sowieso nicht bieten. :nixw:


    Es war so:
    Mit Felix fing es an, er war ein quicklebendiger (und auch etwas übernervöser, leicht schreckhafter, aber nicht ängstlicher) kleiner Kerl. Nach einiger Zeit kannte ich seine allabendlichen Auftritte und sein Tempo sehr gut. Eines Abends kam ich, mit Kamera bewaffnet, ins Auslaufzimmer, als Felix dort schon eine Weile unterwegs war.


    Sofort traute ich meinen Augen nicht: der ohnehin umtriebige Felix hatte voll den Turbo an! Er sauste durchs Zimmer, als ob er einen Rennparcour oder einen Hindernislauf absolvieren wollte. Er baute kleine Varianten und Umwege ein, ganz so, als müsse er z.B. gelegentliche "Strafrunden" durchs Auslauf-Domizil, inklusive einiger Laufrad-Runden, absolvieren.


    Staunend stand ich mitten im Zimmer und sah den Felix umherflitzen. Es wirkte aber durchaus irgendwie spielerisch, nicht zwanghaft. Die Kamera konnte ich nur im Video-Modus laufen lassen, an Standbild-Fotografie war gar nicht zu denken.


    Am nächsten Tag war der Spuk vorbei, alles wieder im (auch so schon sehr aktiven) Normalbereich. Felix war da noch immer recht jung (einige Monate alt), ein Zusammenhang mit der Rolligkeit unseres Goldi-Weibchens schien nicht zu bestehen, und es blieb dann auch (bei Felix) ein Einzelfall.



    Ein paar Jahre später kam Hamses ins Haus. Seine Lebhaftigkeit erinnerte sowieso schon an Felix, jedoch war er in keiner Weise übernervös.


    Auch bei Hamses war der tägliche Normalfall schon von sehr hoher Bewegungsfreude geprägt. Zudem war er Frühaufsteher, spätestens 19:30h im Auslauf, und verlangte sehr lange Auslaufzeiten. Oft war ich abends über Stunden dabei, und morgens nach dem Aufstehen war Hamses immer noch bzw. schon wieder unterwegs. 10 - 11 Stunden Auslauf kamen da oft zusammen. Stichproben bis 2:00h nachts und ab 5:00h morgens, Hamses immer unterwegs; dazwischen hätte er immerhin theoretisch schlafen können.


    Dann der Hammer: ganz genau wie Felix gab es "Turbo-Tage", die sich in Hamses' Fall auch noch wiederholten (grob alle 2 Monate). An diesen Tagen exakt dasselbe Bild wie bei Felix! Weil Hamses seinen Turbo-Marathon aber derart übertrieb, hatte er nach seinem ersten "Turbo-Tag" ein Sohlenballengeschwür an einem seiner Vorderpfoten (später auch an der anderen Vorderpfote). Das musste mit Manuka-Salbe behandelt werden. Bis zum nächsten "Turbo-Tag" war es dann auch wieder ganz gut verheilt... :whistling:


    Die Intensität der zyklisch wiederkehrenden "Turbo-Tage" nahm mit zunehmendem Alter (und zunehmender Steifbeinigkeit) stetig ab.


    Über den Grund dieses Verhaltens kann ich absolut nichts sagen. Es dauerte immer "nur" eine Nacht.


    Was soll man da tun? Auslaufentzug? Dann wäre er unweigerlich ewig im Laufrad gelaufen.
    Laufrad-Entzug? Dann wäre er sicher todunglücklich gewesen. Dann vielleicht doch lieber Salbe auf die Pfoten...


    Außerdem deutete sich im Vorfeld für mich sowieso nie an, wann es wieder soweit war. :nixw:


    Von den Pfoten (und vielleicht auch von den Gelenkproblemen im Alter) mal abgesehen, scheint es ihm nicht groß geschadet zu haben. Mit ca. 27,5 Lebensmonaten gehört Hamses zu unseren ältesten Hamstern. Bei anderen Hamstern habe ich solch seltsame "Turbo-Tage" nicht wieder beobachtet.

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