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Gebärmutterentzündung (GBE) – (Endometritis, Pyometra)

Die Gebärmutterentzündung ist eine der häufigsten Erkrankungen von Mittelhamsterweibchen und führt unbehandelt zum Tode. Auch Zwerghamsterweibchen können erkranken, hier ist die Symptomatik oft noch schwieriger zu erkennen.

Man unterscheidet zwei Arten der Gebärmutterentzündung.

mögliche Symptome offene Gebärmutterentzündung:

  • unangenehmer Geruch über mehrere Tage
  • evtl. eitriger oder blutiger Ausfluss
  • nass-klebriges Fell am Hinterteil
  • Gewichtsabnahme
  • Teilnahmslosigkeit, Appetitlosigkeit

Die offene Gebärmutterentzündung beginnt meist schleichend mit einem unangenehmen Geruch über mehrere Tage und einer Aktivitätsabnahme des Tieres. Durch die Schmerzen im Unterleib wird das Laufrad oft gemieden. Einige Hamster weisen einen staksigen Gang auf.
Der Geruch entsteht durch Eiter, der sich in der Gebärmutter bildet und der nach einiger Zeit auch aus der Scheide austritt. Dieser hat oftmals eine gelblich-grünliche Farbe. Bei leichter Druckmassage vom Bauchnabel Richtung Scheide kann der Eiter entleert und somit die Menge, welche sich gebildet hat, kontrolliert werden. Manche Hamster lassen sich zu Beginn der Erkrankung auch gar nichts anmerken und sie wird nur zufällig entdeckt, weil bei Druck auf den Bauch Eiter oder Blut aus der Scheide austritt.

mögliche Symptome geschlossene Gebärmutterentzündung:

  • meist kein unangenehmer Geruch bemerkbar
  • es tritt kein Eiter aus der Scheide aus
  • Gewichtsschwankungen (Zu- und Abnahmen im Wechsel)
  • Teilnahmslosigkeit, Appetitlosigkeit
  • Umfangsvermehrung am Bauch

Das Erkennen einer geschlossenen Gebärmutterentzündung ist meist schwer, da hier durch den Verschluss weder Eiter noch Geruch vorkommt. Sie ist daher gefährlicher und schlechter behandelbar als eine offene Gebärmutterentzündung.
Dass etwas nicht stimmt, ist häufig nur an der Verhaltensveränderung erkennbar.
Hat man den Verdacht, sollte sofort ein hamsterkundiger Tierarzt aufgesucht werden, der mit Hilfe eines Ultraschalls eine geschlossene Gebärmutterentzündung diagnostizieren kann.

Bei Verdacht auf eine Gebärmutterentzündung ist es (bei ansonsten normalem Verhalten) sinnvoll mit einem „Geruchstagebuch“ zu beginnen, um zu prüfen, ob der Geruch täglich gleichbleibend intensiv stinkend/beißend ist oder sich nur ca. alle vier Tage ändert. Gold-/Teddyhamsterweibchen haben nämlich grundsätzlich einen süßlich-säuerlichen Geruch, der alle vier Tage sehr intensiv wird und mit einem Ausfluss (Brunftsekret) einhergeht.
Ursache sind bakterielle Erreger, die an den empfängnisbereiten Tagen in die Gebärmutter eindringen und für Entzündungen sorgen.

Ursachen:
– aufsteigende Infektion über die Scheide, oft während der Brunst
– Keimansiedelung in der Gebärmutter als Folge von Allgemeininfektionen
– besonders häufig bei älteren Weibchen, durch hormonelle Imbalancen

Behandlung:
Bei einer (möglichen) Gebärmutterentzündung ist der Gang zum Tierarzt unvermeidbar!
Die Behandlung darf ausschließlich nach einer tierärztlichen Untersuchung bei einem hamsterkundigen Tierarzt durchgeführt werden
Wir haben mit folgender Behandlung gute Erfahrung gemacht:

  • mindestens 14 Tage Antibiotika (2x täglich) direkt oral verabreichen. Es müssen seit mindestens vier Tagen keine Symptome mehr erkennbar sein, bevor das Antibiotikum abgesetzt wird. (Dosierung mit Tierarzt abstimmen)
  • „Bird Bene Bac“ zur Unterstützung der Darmflora (möglichst weit zeitversetzt zum Antibiotikum)
  • bei Schmerzen „Metacam“ für Hunde direkt oral verabreichen (Dosierung mit Tierarzt abstimmen)
  • bei einer geschlossenen Gebärmutterentzündung spritzt der Tierarzt ggf. etwas, damit ein Ausfluss erfolgt. Das ist das erste Ziel bei einer geschlossenen Gebärmutterentzündung.

Pflegemaßnahmen:

  • Nistmaterial und Toiletten-/Pipiecke täglich sauberhalten
  • Päppeln

Da eine Gebärmutterentzündung oft wiederkehrt und dann gegebenenfalls schlechter zu behandeln ist, sollte man bei einem jüngeren, fitten Hamsterweibchen direkt über eine Operation nachdenken.
Die Entscheidung, ob eine OP oder eine medikamentöse Behandlung die bessere Prognose bringt, sollte stets mit dem Tierarzt durchgesprochen werden.

Sonstiges:

  • Nistmaterial und Pipiecke täglich sauber halten
  • nach einer OP: Der Hamster kann etwa eine Woche auf Küchenpapier gehalten werden, um zu verhindern, dass Schmutz in die Wunde gerät.
    Ist der Hamster nach der OP schnell fit und randaliert in seinem Krankengehege, kann es aber auch sinnvoller sein, ihn im üblichen Gehege (aber ohne Sand) zu belassen, damit ein Aufreißen der inneren Nähte verhindert wird.
    Das Klettern auf Häuschen und Ebenen oder das laufen im Rad sollte unterbunden werden, bis die Fäden gezogen werden.
    Einige Hamster ziehen sich gerne selbst die Fäden, daher sollte man täglich die Naht kontrollieren.

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