Informationen zur Krankheit
Diabetes ist eine Stoffwechselerkrankung, die besonders häufig bei Zwerghamstern auftritt.
Man unterscheidet zwei Arten:
Angeborener Diabetes (wird auch als Typ 1 bezeichnet):
Die für die Insulinproduktion zuständigen Zellen in der Bauchspeicheldrüse sind von Geburt an defekt oder zu wenige und können kein Insulin mehr produzieren. Diese Diabetesform ist genetisch bedingt und es besteht nur eine geringe Lebenserwartung.
Allerdings ist diese Form bei Hamstern sehr selten!
Erworbener Diabetes (wird auch als Typ 2 bezeichnet):
Die für die Insulinproduktion zuständigen Zellen in der Bauchspeicheldrüse sind in diesem Fall intakt.
Es kann allerdings zu einer Überbelastung der Zellen durch zu reichhaltige Kost kommen. Diese festigt sich bei entsprechender Neigung schon im Mutterleib durch zu reichhaltige Fütterung der Mutter oder zu gut gemeintem Päppeln der Babys (Brei, viel Eiweißkost).
So können auch junge Hamster schon eine Diabetessymptomatik aufweisen, die aber nicht genetisch bedingt angeboren ist.
Häufig manifestiert sich die Erkrankung aber erst im Laufe des Hamsterlebens, Symptome treten schleichend auf.
Dazu abgrenzend kann es zu einer Insulinresistenz kommen, betroffene Hamster sind oft extrem übergewichtig.
Bei dieser Stoffwechselerkrankung produzieren die Zellen genügend Insulin, der Körper kann allerdings nicht darauf reagieren.
Wird hier nicht schnell durch eine Kostumstellung eingegriffen, kann es zu einer schwerwiegenden Diabeteserkrankung kommen.
Beim Altersdiabetes liegt ein natürlicher Verschleiß vor, durch den die Insulinzellen nicht mehr richtig arbeiten können.
Die betroffenen Tiere sind meist über 18 Monate alt, verlieren an Gewicht und die Trinkmenge ist leicht erhöht.
Alle Formen des erworbenen Diabetes lassen sich mit konsequenter Kostumstellung positiv beeinflussen.
Gefährdete Arten:
- Campbell-Zwerghamster
- Hybriden, also Kreuzungen aus Campbell-Zwerghamstern und Dsungarischen Zwerghamstern
- Chinesische Streifenhamster
- Dsungarische Zwerghamster im Farbschlag „Mandarin“ und daraus resultierenden Züchtungen wie zum Beispiel „Camel“
- Roborowski Zwerghamster
Warum sind so viele Hamster von Diabetes betroffen?
Die Gründe für eine verstärkte Erkrankung an Diabetes bei Zwerghamstern in der Heimtierhaltung liegen vor allem in einem Überangebot an reichhaltigem Futter.
Zwerghamster stammen ursprünglich aus sehr kargen Gegenden, den „Luxus“ vieler Futtermittel sind die ursprünglichen Zwerghamster nicht gewohnt. Vielmehr findet die Wildform unserer Haustiere vornehmlich kohlenhydratarme und karge Kost.
Verständlicher Weise zeigt sich der Stoffwechsel unserer Campbells durch das „westliche“ Angebot im Futternapf überfordert, weshalb auch bei genetisch gesunden Tieren durch falsche Ernährung Diabetes ausgelöst werden kann. Oft festigt sich die Erkrankung bei entsprechender Neigung schon im Mutterleib durch zu reichhaltige Fütterung der Mutter oder zu gut gemeintem Päppeln der Babys (Brei, viel Eiweißkost).
Ein geringerer Aspekt, den es bei der Suche nach den Gründen für die Diabeteserkrankungen bei Zwerghamstern aber auch zu berücksichtigen gilt, ist die Überzüchtung der Bestände. Dieser Aspekt lässt sich noch auf unzählige weitere Haustierarten ausweiten, die ebenfalls aufgrund von Überzüchtung unter Krankheiten zu leiden haben.
Campbells gibt es in sehr vielen, schönen Farbschlägen. Um zu den attraktiven Farbschlägen zu kommen, wurde die Diabetes-Problematik zeitweise in den Hintergrund gerückt, Schönheit ging ein ums andere Mal vor Gesundheit. Zudem wurden Campbells und Dsungaren verstärkt gekreuzt, um auch bei den Dsungaren neue Farbschläge zu erzielen. Auf diese Weise konnte sich die genetische Neigung zu Diabetes ausbreiten.